1. Krefeld

Ehring „bestellt Botschafter ein“

Ehring „bestellt Botschafter ein“

Der Krefelder Kabarettist Christian Ehring hat in seiner gestrigen TV-Sendung auf die Vorwürfe des türkischen Präsidenten reagiert.

Kabarettist Christian Ehring, der in Krefeld aufgewachsen ist und hier seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte, hat im Streit mit dem türkischen Staatspräsidenten Erdogan nachgelegt. In der gestrigen Ausgabe der NDR-Satiresendung „extra 3“, die Ehring moderiert, wurde Erdogan spöttisch zum Mitarbeiter des Monats bestimmt. Schließlich hat dessen Forderung, einen kritischen Filmbeitrag über seine Person zu löschen, der Sendung viel Aufmerksamkeit beschert, sogar international.

Überdies zeigten die Satiriker den beanstandeten Film noch einmal, über den der Präsident so in Rage geraten war, dass er sogar den deutschen Botschafter ins türkische Außenministerium einbestellen ließ. Bei der zweiten Ausstrahlung nun unterlegten die Kabarettisten den Beitrag zusätzlich mit türkischen Untertitel. Damit Erdogan den Film auch wirklich verstehe, so Christian Ehring lapidar. Ehring spottete weiter, er habe seinerseits den türkischen Botschafter einbestellt, doch sei dieser nicht gekommen. Im Übrigen erklärte sich Ehring verschmitzt für mögliche kriegerische Eskalationen ungeeignet, da er Zivildienst absolviert habe. Aber wenn Erdogan keine Kritik erleben wolle, solle er nicht „extra 3“ schauen, sondern besser mit der Bundeskanzlerin reden. Ein Seitenhieb auf den derzeit nachsichtigen Umgang der Bundesregierung mit der türkischen Innenpolitik.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)