1. Krefeld

Die Lage der Ukrainer in Krefeld

Menschen auf der Flucht : Ukrainer in Krefeld

Die Unterkunft der geflüchteten Ukrainer in Forstwald ist nicht winterfest. Deshalb suchte die Stadt eine Alternative. Die Wohnstätte AG bietet nun eine Lösung.

„Niemandem fällt eine Wohnung weg“, achtet Thomas Siegert, Vorstand der Wohnstätte Krefeld AG, auf den sozialen Frieden in der Seidenstadt. Der hiesige Wohnungsmarkt  werde nicht belastet. Und dennoch hat die Wohnstätte der Stadt Krefeld aus der Patsche helfen können. Denn Stadtdirektor Markus Schön suchte zum Winterbeginn dringend neuen Wohnraum für die Ukraine-Flüchtlinge, die bislang in den Notunterkünften in Forstwald untergebracht sind. Diese nämlich sind nicht winterfest. Weder den möglichen Stürmen, noch den Anforderungen ans Heizen werden die Zeltaufbauten gerecht. 

Und so war Schön erleichtert, als die Wohnstätte ihm das 30 Jahre alte Studentenwohnheim an der Adlerstraße als Unterkunft anbot. Dies sei heute kaum noch belegt und sollte überdies saniert werden. „Die Sanierung werden wir verschieben“, erklärt Siegert.

Damit stehen der Stadt für die Menschen aus der Ukraine 132 weitere Wohnungen zur Verfügung. Zusammen mit den Unterkünften am Reepenweg in Hüls, im Kaiser-Wilhem-Park sowie private Wohnungen können damit die 314 Ukrainer aus Forstwald versorgt werden.

Derzeit leben ca. 2600 Geflüchtete aus der Ukraine in Krefeld. Von ihnen haben 459 in öffentlichen Unterkünften einen Platz erhalten. Rund 1550 wohnen nach Kenntnis der Stadtverwaltung privat.

Eine besondere Herausforderung bilden die 452 ukrainischen Schüler, die in die hiesigen Schulen integriert werden müssen. Doch da ist Schön zuversichtlich: „Wir haben noch etwas an Kapazität.“ Dennoch ist die Situation nicht einfach. Das Goethe-Institut bildet geflohene ukrainische Lehrer in Deutsch aus. Krefeld hofft, von diesen Lehrkräften Zuweisungen zu erhalten.

Ein weiterer Zuzug von Ukrainern ist vorerst nicht zu erwarten. Denn Krefeld will nur noch Flüchtlinge aufnehmen, die hier familiäre Kontakte haben. Hintergrund ist die ungleiche Verteilung der Flüchtlinge durch das Land NRW, wie Markus Schön beklagt. Die meisten Geflohenen drängten in die Großstädte, während auf dem Land Aufnahmemöglchkeiten oft ungenutzt blieben. Dem wolle Krefeld in seinen Möglichkeiten entgegenwirken.