1. Krefeld

Forstwald-Kaserne: Asylheim: Bürger fordern Sicherheit

Forstwald-Kaserne : Asylheim: Bürger fordern Sicherheit

In der ehemaligen Kaserne Forstwald bringt das Land bis zu 1000 Asylbewerber unter. Auf einer Info-Veranstaltung erhoben viele Bürger große Bedenken.

Krefeld / Tönisvorst.

"Wir haben hier keine Polizeidienststelle", klagte eine Bürgerin von Forstwald, "ich verlange eine Garantie für unsere Sicherheit." Dass sie mit diesem Einwurf einen Nerv der Bürgerschaft traf, bewies ein tosender Applaus.

Über 550 Bürger aus Forstwald und St. Tönis waren am Montagabend ins Schulzentrum Horkesgath geströmt. Sie wollten sich von Regierungspräsidentin Anne Lütkes persönlich über die geplante Notunterkunft für Flüchtlinge auf dem Gelände der ehemaligen Francisca-Kaserne in Forstwald informieren lassen. Vom 1. April an will dort das Land NRW bis zu 1000 Asylbewerber unterbringen.

"Ich garantiere, dass wir zusammen mit der Polizei ein Sicherheitskonzept haben werden", griff Regierungspräsidentin Lütkes die Sorgen der Bürger auf. Ihr zuständiger Mitarbeiter führte dazu aus: "Die Polizei wird nach einem festen Konzept vor Ort sein". Doch viele Bürger äußerten Unmut, weil ihnen die Antworten nicht konkret genug schienen. Deshalb rückte Krefelds Polizeipräsident Rainer Furth die reale Gefahrenlage zurecht, indem er auf die bisherigen Erfahrungen der Krefelder Polizei verwies: Demnach gab es in einem Monat unter den 3000 Asylbewerbern in Krefeld 7 Diebstähle, 14 Ladendiebstähle, 11 Körperverletzungen, 1 Drogendelikt und keinen einzigen Raub.

Eine Bürgerin sprang den Sicherheitspolitikern bei: "Ich bin erschrocken, dass den Menschen unterstellt wird, sie seien kriminell, sodass man Angst vor ihnen haben müsste." Auch sie erhielt starken Applaus. Doch ein weiterer Diskutant warf ein: "Wenn nur 2 Prozent kriminelle Energie haben, dann können sie unser Forstwald aufmischen." Anne Lütkes blieb nur, nochmals auf das Sicherheitskonzept zu verweisen, das mit der Polizei erarbeitet werde. Einzelheiten dazu könne man öffentlich nicht offenbaren. Zur Wahrung der Sicherheit im Innern der Notunterkunft würden seriöse Sicherheitsdienste beauftragt.

Weitere Fragen betrafen die Verkehrssicherheit. Mehrere Bürger monierten, dass die Zufahrtsstraßen zur Kaserne in schlechtem Zustand und wenig beleuchtet seien. Die Vertreter des Regierungspräsidiums versprachen, auch an einem Verkehrskonzept zu arbeiten.

Auch die Frage der Betreuung der Flüchtlinge wurde angesprochen. Der Malteser-Hilfsdienst, der die Betreuung verantwortet, hat 60 Mitarbeiter dazu vorgesehen. Es wird Kindergarten und Frauencafé geben sowie einen Gesellschaftsraum.

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Rund 2 Wochen wird jeder Flüchtling in Forstwald verbringen und anschließend auf dauerhafte Einrichtungen verteilt. Das Land rechnet mit einer Beanspruchung der Kaserne für rund 2 Jahre.

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer rief ins Gedächtnis, dass die Stadt Krefeld den Standort nicht befürwortet habe. Doch jetzt habe das Land entschieden. Meyer: "Nun tun wir unser bestes, dass die Unterbringung gelingt."

Hier geht es zur Bilderstrecke: Forstwald: Bürgerversammlung zum Asylheim-Plan

(StadtSpiegel)