1. Krefeld

20 neue Stolpersteine

20 neue Stolpersteine

Gunter Demnig hat in Krefeld und Berlin erneut Stolpersteine zum Gedenken an Opfer des Nationalsozialismus verlegt. Dabei gab es Irritationen um eine Rechnung der Stadtverwaltung an den Kölner Künstler, weil er im eingeschränkten Halteverbot geparkt hatte.

Der Bildhauer Gunter Demnig hat in Krefeld Spuren hinterlassen: Am Donnerstag verlegte er weitere 20 Stolpersteine in der Krefelder Innenstadt. Organisiert hatte die Aktion der Verein Villa Merländer. Nun erinnern Messingplaketten an Angehörige der Familien Erdtmann, Sommer, Bruckmann und Italiander. Der auf dem Ostwall verschwundene Stein für der Krefelder Kinderarzt Theodor Hirschfelder- wurde ersetzt.

Für Irritationen sorgte die Stadtverwaltung, die von Demnig 26 Euro Gebühren für eine Ausnahmegenehmigung wegen „Parkens im eingeschränkten Halteverbot“ forderte.

Als das durch einen Artikel der RP bekannt wurde, räumte die Stadt ein Versehen ein. Oberbürgermeister Gregor Kathstede betonte, Gunter Demnig müsse die Gebühr nicht zahlen, „da das Fahrzeug mit Werkzeug und Materialien für die künstlerische Arbeiten benötigt wird“.

„Das Projekt Stolpersteine ist ein würdiger und wichtiger Beitrag zur Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“, so Kathstede. In den vergangenen neun Jahren haben Bürger, Schulklassen und Initiativen in Krefeld Geld gesammelt, um die Verlegung von bereits über 60 Stolpersteinen in der Stadt zu ermöglichen, weitere sollen folgen. Der Oberbürgermeister weiter: „Die Stadt Krefeld schätzt das Engagement des Künstlers und der Spender im hohen Maße.“

Auch in Berlin war Demnig aktiv und verlegte zehn Steine am Schiffbauerdamm. Für die Grünen übernahm die Krefelder Bundestagsabgeordnete Ulle Schauws, kulturpolitische Sprecherin ihrer Fraktion im Parlament, die Patenschaft für einen der Gedenksteine. Er erinnert an Else Tichauer, die am 1. März 1943 deportiert und in Auschwitz ermordet wurde.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)