1. Krefeld

Fall Georg K.: Urteil wohl Freitag

Fall Georg K.: Urteil wohl Freitag

Kommenden Freitag soll das Urteil gegen Georg K. gesprochen werden, der wegen sexuellen Missbrauchs vor Gericht steht.

Am kommenden Freitag können sowohl die Eltern und vor allem die Opfer selbst einen Schlussstrich unter die Vorfälle ziehen: Das Urteil im Fall des, wegen sexuellen Missbrauchs in über 20 Fällen, angeklagten Georg K. soll wohl am Freitag gesprochen werden, nachdem die Plädoyers im Fortsetzungstermin vor dem Landgericht Krefeld gehalten werden.

Der katholische Priester, der aus Willich stammt, soll zwischen 2001 und 2006 sein Patenkind und dessen jüngeren Bruder in 26 Fällen sexuell missbraucht haben. Die Kinder waren anfangs elf und acht Jahre alt. In einer Selbstanzeige hatte K. die Vorwürfe im Jahr 2010 größtenteils zugegeben. Anfang 2007 ging der Pfarrer im Auftrag der Auslandseelsorge nach Südafrika. K. übernahm die deutsche Gemeinde St. Bonifatius in Johannesburg und soll sich auch dort an Kindern vergangen haben. Im Mai 2010 nahm die Staatsanwaltschaft Krefeld aufgrund einer Anzeige die Ermittlungen wegen Verdachts des sexuellen Missbrauchs gegen den Pfarrer auf. Aufgrund dessen wurde er von den südafrikanischen Behörden ausgeliefert, weil in Deutschland ein höheres Srafmaß zu erwarten sei.

„Wir haben ihm unsere Kinder anvertraut. Was er ihnen und uns angetan hat, ist doch nur die Spitze eines Eisbergs. Da ist doch mehr. Wir wollen Eltern und weitere Opfer ermutigen, zu sprechen. Es müssen viel viel mehr sein. Klagen Sie ihn an, bevor es zu spät ist“, sagte der Vater während eines Verhandlungstermins. Auch die Söhne mussten vor Gericht aussagen, dies geschah allerdings unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Am 17. Mai 2010, kurz nach seiner Selbstanzeige, sei Georg K. von seinem Amt suspendiert worden. Der Geistliche habe von diesem Tag an sein Priesteramt nicht mehr ausüben dürfen. Dennoch erhielt er weiter monatlich Geld von der Kirche. „Eine solche Alimentierung schreibt das Bischöfliche Kirchenrecht vor“, erklärte ein Bistumssprecher. Die Kirche wartet derzeit den Strafprozess ab, um dann über die Entlassung des Pfarrers „aus dem Klerikerstand” zu entscheiden. Diese sei, laut Aussage eines

Bistumssprechers, aber sehr wahrscheinlich.

(StadtSpiegel)