1. Krefeld

Serie Digitalisierung: Canon Deutschland: Willkommen in der virtuellen Wirklichkeit

Serie Digitalisierung: Canon Deutschland : Willkommen in der virtuellen Wirklichkeit

In einer Serie stellt der Extra-Tipp heimische Industriebetriebe vor, die sich der Digitalisierung besonders verschrieben haben. Heute: dasCanon-Zentrum Krefeld.

Wenn Rainer Führes im "Convention Center" den Mitarbeitern seine Strategie erklärt, hören und sehen die Kollegen in München sowie sechs weiteren Standorten mit. Der "Life-stream" per Internet-Link macht es möglich.


"Die Kommunikation mit den Mitarbeitern — auch außerhalb der Unternehmenszentrale — ist mir enorm wichtig", erklärt der Geschäftsführer von Canon Deutschland mit Sitz in Krefeld-Fichtenhain, "durch die Nutzung moderner digitaler Technik bringe ich unsere über 2000 Mitarbeiter quasi an einen Tisch. Egal ob sie in München, Hamburg, Berlin oder gar im Homeoffice sind. Durch die Vorteile der Digitalisierung kann ich in den Dialog mit jedem einzelnen Mitarbeiter treten."


Viele Unternehmen fremdeln noch mit den rasant fortschreitenden Digitaltechniken. Anders Canon. Hier gehört die Digitalisierung zur Firmen-DNA.


Schließlich hat sich kaum ein Bereich der Konsumindustrie so radikal auf "digital" umstellen müssen wie das Vorzeigesegment des Mechanikkonzerns: die Fotografie. In Windeseile endete Mitte der 90er Jahre die Epoche des Zelluloidfilms und der analogen Kameras. Heute ist Canon weltweit Marktführer bei digitalen Fotoapparaten.


Betritt man das "Customer Experience Center" der verglasten Canon-Zentrale in Fichtenhain, erlebt man mit eigenen Augen die digitalen Errungenschaften auf allen Geschäftsfeldern: von der Kamera bis zur Medizintechnik.


Der Industriekunde braucht ein Ersatzteil für eine komplizierte Maschine? Auf seinem Tablet wird ihm virtuell veranschaulicht, wie sich das Teilstück in die Gesamtmaschine einfügen wird.


Ein Techniker soll eine Störung beheben? Auf seinem Bildschirm kann er das fragliche Gerät durchforsten, ohne am Ort sein zu
müssen.


Ein Spaßvogel sucht ein originelles Geburtstagsgeschenk? Der 3D-Drucker erstellt vom Ganzkörperfoto eine komplette Puppe im Mini-Format. Der Beschenkte kann sich quasi selbst ins Regal stellen.

Es versteht sich fast von selbst, dass ein Unternehmen der Digitaltechnik die neuen Möglichkeiten bei sämtlichen internen Abläufen nutzt.


So bezahlen die Mitarbeiter ihren Kaffee in der Lounge mit demselben Chip, mit dem sie auch die Eingangstüren öffnen und dem Drucker ihre Aufträge eingeben. Selbst die Beleuchtung in den Büros ist digital gesteuert: "Intelligente" Lampen reagieren auf Dämmerung und Bewegung am Arbeitsplatz und sparen damit 30 Prozent Energie ein.
Indirekt wirkt sich die Digitalisierung auch auf die Unternehmenskultur aus. Sie ist generell offener geworden. Äußeres Anzeichen dafür in der Krefelder Zentrale sind die Großraumbüros. Sie erlauben den Mitarbeitern die gewünschte niedrigschwellige Interaktion; und dies bei angenehmer Stille, da ein Großteil des Informationsflusses eben per Bildschirm verläuft.

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Wer unter vier oder sechs Augen ein Problem erörtern möchte, zieht sich mit den Kollegen auf gemütliche Kommunikationsinseln zurück, mit denen die Flure bestückt sind. Sie erinnern ein wenig an Strandkörbe. Nicht die schlechteste Assoziation bei kreativem Denken.

Über das Unternehmen:

Canon wurde 1937 in Japan als Hersteller von Kameras gegründet. 1940 entwickelte das stetig wachsende Unternehmen die erste Röntgenkamera, später erfanden die Canon-Techniker den Tintenstrahldrucker. Heute unterhält der inzwischen weltweit tätige Konzern 360 Niederlassungen mit über 18.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten. Die Deutschlandzentrale steht seit 1995 in Krefeld-Fichtenhain. Die Geschäftsfelder erstrecken sich auf die Bereiche Foto und Video, Drucker, Kopierer und elektronische Bildverarbeitung sowie Medizintechnik. Automatisierte Produktionen, künstliche Intelligenz und Robotik gewinnen immer größere Bedeutung. Seine "Philosophie" fasst das Unternehmen mit dem japanischen Begriff "Kyosei" zusammen: "Leben und Arbeiten für das Allgemeinwohl".