1. Krefeld

Schriftsteller besuchen ihre jungen Leser: Leseclub begeistert die Kids

Schriftsteller besuchen ihre jungen Leser : Leseclub begeistert die Kids

Der Jugendleseclub erweist sich als Renner. Nun fördert die Sparkasse das Projekt. Autoren stellen ihre Bücher persönlich vor.

Kinder lesen nicht mehr gern. So lautet ein gängiges Vorurteil. "Unser Jugendbuchclub ist überbucht", hält Anette Ostrowski dieser Fehleinschätzung entgegen. Die Leiterin des Niederrheinischen Literaturhauses an der Gutenbergstraße begrüßt wieder mal 15 Kinder und Jugendliche, die einen Platz ergattert haben.

Sie kommen gern. Denn der Bonner Schriftsteller Dorian Steinhoff liest und bespricht mit den 12- bis 15-Jährigen spannende Jugendbücher: "Jeder Teilnehmer hat einen Brief an die Autorin geschrieben", gibt der Literaturvermittler einen Einblick in seine Arbeit. Die Autorin: das ist Que Du Luu, eine Vietnamesin, die in Bielefeld lebt und mehrere Literaturpreise bekommen hat. An der Gutenbergstraße liest die Jugendgruppe gerade ihr Buch "Im Jahr des Affen". Nun erfährt die Autorin, was die jungen Leute von ihrem Buch halten.


Zum ersten Mal bietet das Literaturhaus den Jugendclub das ganze Jahr über an. Zu verdanken ist diese Möglichkeit der Kulturstiftung der Sparkasse Krefeld. "Sie hat uns für das laufende Jahr 5000 Euro zugesprochen", freut sich Anette Ostrowski. "Wir haben fünf Jahre lang die Aktion Lesetreppe der Mediothek unterstützt", erläutert Michael Rotthoff von der Kulturstiftung, "das Projekt Jugendleseclub ist eine Art Fortführung dieser Förderung." Und zwar eine wichtige. Denn Kinder brauchen unbedingt Bücher, um ihren Geist zu entwickeln.


Davon gibt es im Jugendleseclub genug. Denn weitere Autoren haben sich angesagt, die den Kindern persönlich ihre Bücher vorstellen: Christian Linker aus Leverkusen bringt am 22. Juni seinen Roman "Dschihad Calling" mit, Gina Mayer aus Düsseldorf am 21. Dezember ihr Buch "Morgen wirst du sterben".


Die Jugendgruppe trifft sich jeden dritten Donnerstag im Monat zur gemeinsamen Lektüre und Besprechung.


Neben der Förderung durch die Sparkasse konnten für den guten Zweck auch 2000 Euro aus dem Stiftungsvermögen von Eva Brües verwendet werden. Die inzwischen verstorbene Tochter des Krefelder Schriftstellers Otto Brües hatte das ehemalige Wohnhaus ihres Vaters der Stadt als Stätte der Literaturvermittlung überlassen.