1. Krefeld

„Das war eine Ausnahmewoche“

„Das war eine Ausnahmewoche“

Am Freitag verabschiedete der Bundestag das Gesetz "Ehe für alle". Der Extra-Tipp sprach anschließend mit der Krefelder Grünen-Parlamentarierin Ulle Schauws.

Die Euphorie in der Stimme von Ulle Schauws war auch knapp zwei Stunden nach Verkündung des Abstimmungsergebnisses immer noch deutlich herauszuhören. "Das war eine Ausnahmewoche. So etwas habe ich in meiner vierjährigen Bundestagszeit noch nicht erlebt. Nun bin ich glücklich, in diesem Land leben und unsere parlamentarische Demokratie mitgestalten zu dürfen", sagte die Krefelder Bundestagsabgeordnete der Grünen beim Anruf in der Extra-Tipp-Redaktion.

Sie räumte ein, dass sie in der Nacht vor der Einbringung des Gesetzesentwurfes zur "Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts" kaum habe schlafen können. "Ich war einfach viel zu aufgeregt." Das Votum des Parlaments erfülle sie mit Stolz. "Es war einfach an der Zeit. Die 'Ehe für alle' ist ein Gewinn für Deutschland."

Ihre Freude konnte die 51-Jährige dann auch im Plenarsaal nicht zurückhalten, als sie während des Jubelsturms eine Konfettipistole zündete. Dafür wurde sie von Bundestagspräsident Norbert Lammert gerügt. "In dem Moment kam meine grüne Seele einfach hoch. Wir haben jedoch alles wieder aufgehoben und gereinigt", erklärte sie anschließend.

Als "außerordentlich bedauerlich" bezeichnete Ulle Schauws das Abstimmungsverhalten ihrer Krefelder CDU-Kollegen Kerstin Radomski und Ansgar Heveling, die wie der Großteil der Unionsfraktion gegen die "Ehe für alle" stimmten. Siegmund Ehrmann (SPD) stimmte dafür.