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Krefeld/Moers.: HSG streckt Fühler gen Moers aus

Krefeld/Moers. : HSG streckt Fühler gen Moers aus

In der kommenden Saison werden die Handballer der „Eagles“ als HSG Niederrhein an den Start gehen. Einige Heimspiele werden in Moers ausgetragen.

In der mittlerweile abgebrochenen Saison traten die Krefelder Spitzenhandballer noch als HSG Eagles Krefeld in der 2. Bundesliga an. In der kommenden Spielzeit wird das anders sein. Nach dem Rückzug von Bayer 05 Uerdingen aus der Spielgemeinschaft gehen die Seidenstädter in Zukunft als HSG Krefeld Niederrhein an den Start. Der Namenszusatz ist dabei kein Zufallsprodukt. Denn die Handballer strecken ihre Fühler nach Moers aus, wo in der nächsten Saison dann auch eine Handvoll HSG-Heimspiele ausgetragen werden sollen.

 Die Idee wabert schon eine ganze Zeit lang in den Köpfen der Verantwortlichen herum. Nun ist aus der vagen Idee Realität geworden. Die Krefelder Handballer schauen über den Tellerrand in Richtung Nachbarstadt und öffnen sich dem Niederrhein. Nach dem Aus von Bayer 05 Uerdingen, die die HSG verlassen, wird es in Zukunft eine Kooperation zwischen der neu gegründeten HSG Krefeld Niederrhein und dem Moerser SC geben. Teil dieser Kooperation ist es, dass die HSG, die entweder weiter in Liga zwei oder in der 3. Liga antritt vier bis fünf ihrer Heimspiele im ENNI-Sportpark Rheinkamp in Moers austragen wird. Dort finden die Verantwortlichen der HSG beste Voraussetzungen vor. Der erst vor acht Jahren für 16 Millionen Euro erbaute Sportpark ist in einem Top-Zustand. Und, auch wenn das in Zeiten der Coronakrise alles sehr vage ist: Die größere der beiden Dreifachturnhallen böte Platz für bis zu 2000 Zuschauer.

In Moers ist man hell erfreut über die Initiative aus der Seidenstadt. „Früher hat der OSC hier Bundesliga-Handball gespielt. Wir warten in Moers schon seit vielen Jahren auf die Rückkehr des Spitzenhandballs. Ich finde das großartig und strahle von Links nach Rechts“, zeigte sich der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer hellauf begeistert.

Und auch auf Seiten der HSG, die in der  jüngsten Zweitliga-Saison nach dem so nicht unbedingt eingeplanten Aufstieg sportlich und vermarktungstechnisch an ihre Grenzen gestoßen ist, verspricht man sich viel von der neuen Kooperation. „Ich bin ehrlich, wir sind in Krefeld an so manche Grenze gestoßen. Dazu kam, dass der Aufstieg für uns vielleicht ein Jahr zu früh kam“, gab HSG-Gesellschafter und Gründungsmitglied Thomas Wirtz zu Protokoll. Für die HSG, so Wirtz, sei es „ein logischer Schritt“ gewesen, in Richtung Moers zu gehen. „Der Niederrhein ist eine handballbegeisterte Region. Wir wollen den Profihandball hier etablieren.“ Dazu gehört neben der Sponsorenakquise auch, dass die Moerser abgeholt werden sollen. Und: Mannschaften wie die Zweitliga-Volleyballer des Moerser SC sollen davon profitieren. „Volleyball und Handball können sich gegenseitig befruchten und jeweils ihren Bekanntheitsgrad erhöhen. Wir wollen alle gemeinsam weg von der Fußball-Monokultur“, sagt auch der HSG-Vorsitzende Dr. Simon Krivec, der selbst einmal hochklassig Volleyball gespielt hat. Aber auch die hiesigen Handballvereine wolle man so gut es geht über Testspiele und gemeinsame Nachwuchs-Vereinsprojekte einbinden.

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Für die Eagles sei der Schnitt nach der turbulenten Saison laut Krivec, „die Möglichkeit, unser Projekt auf breitere Füße zu stellen“ und über den Tellerrand zu schauen.

Für HSG-Geschäftsführer André Schicks ist das Ganze schwer spannend. „Wir starten hier einen Ballon und haben eine klare Vision.“ Laut Schicks werde es auch eine Trainingseinheit der HSG vor den Heimspielen in Moers im ENNI-Sportpark geben. „Schließlich müssen sich unsere Spieler an die neue Halle gewöhnen.“