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Niedrige Kreditzinsen nutzen: Umschuldungen können sich lohnen

So können neue Konditionen genutzt werden : Niedrige Kreditzinsen nutzen: Umschuldungen können sich lohnen

Kredite mit einer langen Laufzeit, aber auch größere Sammelkredite, ziehen sich oft über mehrere Jahre bis Jahrzehnte. Anfangs scheinen die Konditionen gut zu sein, doch wie es so ist, verändert sich das Umfeld mit der Zeit. Gerade aktuell sind die Zinsen verschwindend gering, wodurch alte und noch laufende Kredite wie der schiere Wucher wirken. Oft lohnt es sich tatsächlich, solche Kredite umzuschulden. So können die neuen Konditionen genutzt und die Restposten der alten Verpflichtungen abbezahlt werden. Aber worauf müssen Interessenten achten und wann lohnen sich Umschuldungen überhaupt?

Kreditzinsen nach wie vor sehr niedrig

Die Europäische Zentralbank hält den Basiszinssatz auf einem historischen Niedrigniveau. Von diesem Zinssatz leiten sich natürlich auch die aktuellen Kreditzinsen ab: Die Banken erhalten das Geld niedrig, darüber hinaus werden sie dazu angehalten, Gelder zu verleihen, da sie sonst Strafzinsen zahlen müssten. Somit gilt:

  • Kreditangebote – mitunter gibt es sie mittlerweile mit Minuszinsen. In diesem Fall zahlen Kunden weniger zurück, als sie eigentlich aufgenommen haben. Diese Kredite eignen sich jedoch selten für die Umschuldung, da sie sich meist im sehr überschaubaren Rahmen halten. Doch auch normale Ratenkredite oder Baukredite werden zu günstigen Konditionen geboten.
  • Leitsatz – jeder Kredit sollte mit den Konkurrenzprodukten verglichen werden. Der Kreditvergleich ist nicht allein die simple Lösung, um einen günstigen Anbieter zu finden, sondern auch, um das Plus herauszufiltern. Denn die Rahmenbedingungen und weiteren Konditionen unterscheiden die heutigen Kredite markant.

Die Kreditzinsen sind natürlich nur im Vergleich zu älteren Krediten niedrig. Wer erst vor zwei Jahren einen Kredit aufgenommen hat, der wird durch die Umschuldung nur einen geringen Betrag sparen. Wer hingegen einen Kredit abbezahlt, der schon seit acht oder mehr Jahren läuft, der kann beachtliche Gelder einsparen.

Umschuldungskredit finden: Was ist zu beachten?

Bei einem Umschuldungskredit kommen einige Faktoren zusammen. Einige Kreditgeber wollen darüber informiert werden, dass das neu aufgenommene Geld zur Umschuldung eines Altkredits genutzt wird. Diese Aussage ist ohnehin dann sinnvoll, sobald die Bonität abgefragt wird. Nicht selten wird nun nachgefragt, warum ein weiterer Kredit aufgenommen werden soll. Da es sich bei einem Umschuldungskredit um einen klaren Ersatz zu den alten Verpflichtungen handelt, ist dies natürlich positiver. Ein Beispiel: Es ist einfacher, einen günstigen Kredit zu erhalten, wenn dieser die noch offenen 20.000 Euro ablöst. Läuft er jedoch parallel zu der alten Verpflichtung, schrecken Kreditgeber schon einmal zurück.

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Zugleich gilt:

  • Zweiter Kreditnehmer – dieser ist immer praktisch, um die Zinslast noch einmal nach unten zu korrigieren. Gerade mit dem Ehepartner lassen sich Kredite gut gemeinsam aufnehmen. Allerdings sollten sich Betroffene immer im Innenverhältnis absichern.
  • Schufa-Auskunft – auch die Einholung einer Schufa-Auskunft zur Kontrolle ist vorab sinnvoll. Eventuell können Einträge auch frühzeitig gelöscht werden, sodass sich die Bonität automatisch verbessert.
  • Vergleiche – der eigentliche Umschuldungskredit muss mit den weiteren Kreditangeboten verglichen werden. Online ist das natürlich sehr einfach, dennoch kommt es auf das sprichwörtliche Kleingedruckte an: Gibt es Ratenpausen, kostenlose Sondertilgungen oder Anpassungsmöglichkeiten?

Die besonderen Konditionen sind bei länger laufenden Krediten immens wichtig. Niemand kann garantieren, dass sich die finanzielle Situation nicht in den kommenden Jahren verschlechtert, oder dass eine längere Krankheit mit Krankengeld eintritt. Ratenpausen oder die Option, die Raten nachträglich anzupassen, sichern nun die Rückzahlung ab.

Immer erst die Kosten der Umschuldung ausloten

Natürlich kann sich ein Kreditnehmer vorab schon einmal umschauen und den Markt sondieren. Es ist jedoch eine schlechte Lösung, den neuen Kredit für die Umschuldung aufzunehmen, ohne den Altkredit zu prüfen. Oft gibt es Regeln:

  • Sondertilgungen – nicht jeder Kredit bietet die Option, einen großen Betrag kostenfrei zu tilgen und somit den Kredit abzulösen. Die einzig wahre Auskunft steht hier im bisherigen Kreditvertrag. Aber: Oft gibt es nach freundlicher Rücksprache die Möglichkeit, eine gute und günstige Lösung zu finden.
  • Vorfälligkeitsentschädigung – sie steht in alten Verträgen fast immer drin. Allerdings gibt der Gesetzgeber im BGB vor, dass die Entschädigung, je nach Zeitspanne bis zum eigentlichen Vertragsende, nur 0,5 bis 1 Prozent der vorzeitig getilgten Summe betragen darf. Wer also bei einem Immobiliendarlehen noch 100.000 Euro offen hat und diese Summe über die Umschuldung vorzeitig auslöst, der darf nur eine Gebühr entrichten, die sich von diesen 100.000 Euro ableitet. Weder eine Standardgebühr noch eine Gebühr, die den Gesamtkreditwert zugrunde liegt, sind statthaft.

Etwaige Gebühren und Entschädigungen müssen in den neuen Kredit natürlich eingerechnet werden. Damit dies gelingt, sollte vorab schon bei der Bank eine Gebührenrechnung angefragt werden. Aber warum ist das so wichtig? Ganz einfach:

  • Hohe Kosten – sind die Kosten hoch, könnte eine Ablöse nicht sinnvoll sein, denn:
  • Zinsen – liegt die Gesamtersparnis durch die niedrigeren Zinsen unterhalb der Gebühren, die für die Umschuldung anfallen, so zahlt der Kreditnehmer trotz Umschuldung drauf.

In der Praxis ist es so, dass viele Banken immer kulanter werden, umso weiter die Laufzeit eines Kredits vorangeschritten ist. Läuft der Kredit also 15 Jahre insgesamt und soll nach 10 Jahren abgelöst werden, so ist eher mit einer kulanten Regelung zu rechnen, als wenn der Kredit nach 5 Jahren umgeschuldet werden soll. Mitunter können sich Kreditnehmer zudem selbst helfen und auch mal bei der jetzigen Bank nach einer Lösung fragen. Auch die kreditgebende Bank arbeitet mit dem neuen Zinsniveau und könnte sich bei einer Umschuldung als Glücksfall erweisen: Sie vergibt einen weiteren Kredit und bindet den bisherigen Kunden letztendlich länger, wenn auch zu veränderten Konditionen.

Niedrige Kreditzinsen nutzen: Umschuldungen können sich lohnen
Foto: unsplash.com/Markus Spiske

Fazit - die Umschuldung immer im Blick behalten

Eine Umschuldung wird leider häufig mit der Überschuldung gleichgesetzt. Dabei bezeichnet die Umschuldung nur die Zusammenfassung mehrerer Einzelverpflichtungen oder die Ablöse einer großen Kreditverpflichtung zu meist besseren Konditionen. Wer schon einen Umschuldungskredit aufnimmt, der sollte allerdings überlegen, ob es nicht Einzelverpflichtungen oder einen genutzten Dispo-Kredit gibt: Die zur Abbezahlung oder zum Ausgleich benötigte Summe kann direkt mit aufgenommen werden, sodass weitere Zinsen und Verpflichtungen in Zukunft entfallen.