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Bürgerwindräder Rheinberg: 140 GWh CO2-freier Strom

Bürgerwindräder Rheinberg : 140 GWh CO2-freier Strom

25 Bürgerinnen und Bürger hatten Anfang der 2000er das Projekt „Bürgerwindräder“ realisiert.  Mit dem Windpark zwischen Ossenberg und Millingen wurde seitdem 140 Gwh CO2-freier Strom erzeugt. Nach 18-jährigem ehrenamtlichen Betrieb übernimmt nun die Enni.

Die Idee wurde im Jahr 2000 in der Lokalen Agenda21-Arbeitsgruppe Energie entwickelt. Auch die Namensgebung lag nahe, da am Ende ca. 25 Bürgerinnen und Bürger das Projekt Bürgerwindräder realisierten.

Anfang 2002 wurden bereits die Firmen gegründet, danach mit den Landwirten der fixierten Lokalitäten zwischen Ossenberg und Millingen Pachtverträge verhandelt, sowie mehrere Informationsveranstaltungen in den angrenzenden Quartieren durchgeführt mit durchweg positiver Resonanz. Es folgte die langwierige Baubeantragung und Genehmigung für die 5 Windkraftanlagen von je 1 MW Leistung, nach heutigen Gesichtspunkten mit 67 m Narbenhöhe und 97 m absoluter Höhe eher „Zwerge“. Ortsansässige wurden ins Boot geholt, die Finanzierung gesichert und Ende 2003 dann der erste Bürgerwindpark in NRW gebaut. Klingt einfach, war es aber nicht, alleine der Bauantrag bestand aus 5m Aktenordner, ganz zu schweigen von der Vorplanung.

Es stellte sich schnell heraus, dass die Ertragsgutachten deutlich zu positiv waren, so dass zwischenzeitlich sogar die Tilgung ausgesetzt werden musste. „Gelddruckmaschinen“ seien Windräder nie gewesen, so Jens Harnack, der zu den Wegbereitern gehört: „Finanziell war es nach der Abschreibung der Anlagen letztlich doch ein Erfolg, so dass sogar auch Gelder in nachhaltige regionale Projekte Dritter gespendet werden konnten.“ Die Geschäftsführung wurde die gesamte Zeit ehrenamtlich ausgeübt, alle Kommanditisten (Anteilseigner) standen überzeugt hinter dem Projekt und haben später auch noch einmal Geld nachgeschossen. „Der größte Erfolg jedoch ist der 140 GWh erzeugte CO2-freie Strom im Zeitraum 2004 - Ende 2021. Das entspricht dem Stromverbrauch aller Privathaushalte von Rheinberg in 2,5 Jahren“, erklärt Harnack.

Nach 18-jährigem Betrieb hat nun ein Wechsel stattgefunden, der regionale Energieversorger Enni hat die Firmen- und Kommanditanteile in 2022 übernommen und wird den Windpark weiter betreiben und somit auch weiterhin umweltfreundlichen Strom vor Ort erzeugen.