Landtagspräsident erklärt Kindern: „Hier ist das Herz der Demokratie“

Krefeld · Von Dienstag an steht im Foyer der Mediothek am Theaterplatz eine Mitmach-Ausstellung für Kinder bereit. Sie informiert über den NRW-Landtag und die Demokratie.

Eröffnung: Landtagspräsident André Kuper ist in die Krefelder Mediothek gekommen, um mit den Kindern der Grundschule Bismarckstraße die neue Demokratieausstellung zu eröffnen. Auch Oberbürgermeiser Frank Meyer (r.) hört gerne zu. Foto: Müller

Foto: Müller

„Hier ist das Herz der Demokratie“, zeigt André Kuper auf eine breite Stellwand mit dem Foto des NRW-Parlamentes. Der Präsident des Landtages ist in die Krefelder Mediothek gekommen, um die neue Mitmach-Ausstellung „Landtag macht Schule“ zu eröffnen.

Seine Zuhörer sind die Klassensprecher der Grundschule Bismarckstraße. Aber auch Oberbürgermeister Frank Meyer hat sich eingefunden; und natürlich Simon Hoffmann, Leiter der Mediothek und damit Gastgeber.

Die Mitmach-Ausstellung ist speziell für Kinder konzipiert. Sie bleibt bis zum 23. Mai im Foyer der Mediothek stehen. Jeder Besucher kann sie zu den Öffnungszeiten der Mediothek frei nutzen. Für die Schulklassen der 3. und 4. Schuljahre werden Führungen angeboten (Anmeldung per Mail an: kinder.mediothek@krefeld.de).

In der Ausstellung erfahren Kinder, was der Landtag so macht und wie er funktioniert. „Wart ihr schon mal im Landtag?“, fragt Kuper die Kinder. Nein. Niemand meldet sich. „Soll ich euch mal dahin einladen?“. Ja, das Interesse ist groß.

Zur Ausstellung hat der Präsident ein richtiges Rednerpult mitgebracht. Daran dürfen die Kinder der Reihe nach antreten und ihre Vorschläge zur spontanen Abstimmung stellen. „Ich möchte, dass die Tiere besser geschützt werden“, formuliert ein Schüler. „Wer ist dafür?“, fragt Kuper in die Runde. Alle. Bei manchen „Anträgen“ gibt es auch Gegenstimmen. So funktioniert Demokratie.

Hintergrund der Aktion ist die Heranführung schon der Jüngsten an Demokratie und Parlamentarismus. Denn die Demokratie steht in vielen Ländern unter Druck. Da wird eine frühe Bildung bedeutsamer.

Vorerst haben die Kinder auch viele Fragen an den Präsidenten selbst: „Warum sind so viele Schlaglöcher in den Straßen?“, greift ein Schüler ein aktuelles Thema auf. Darauf antwortet Oberbürgermeister Frank Meyer: „Wir nehmen weniger Geld ein, als wir ausgeben müssen“, erläutert er den Schülern auf einfache Weise die Finanzbelastungen der Stadt.

Manche Frage ist auch ganz persönlich: „Haben Sie Bodyguards“, möchte ein Kind wissen. Nein, lacht Kuper, die hat er nicht.

Und wie wird man eigentlich Landtagspräsident? Nun, erklärt Kuper, er war 15 Jahre lang Bürgermeister, bevor er in den Landtag gewählt wurde. Dort gehört er der stärksten Fraktion an und diese hat das Recht, den Präsidenten vorzuschlagen, der dann von den Abgeordneten gewählt wird.

Die Ausstellung geht über die Parlamentsarbeit im engeren Sinne hinaus. Sie thematisiert auch die Kinderrechte, die Herkunft der Demokratie im alten Griechenland sowie die Lage von Nordrhein-Westfalen in Europa. Mit Handy und einer Eulenfigur können die Kinder die einzelnen Stationen aktiv „durcharbeiten“. Das wird spannend.

Bisher wurde die Ausstellung nur in Grundschulen gezeigt. Die Mediothek ist die erste öffentliche Einrichtung, die sie präsentiert. Also, ein Besuch in der Mediothek sei allen Kindern und Eltern emphohlen.