1. Krefeld

Pilotprojekt: Neuartige Unterrichtsformen: Mathe im Museum

Pilotprojekt: Neuartige Unterrichtsformen : Mathe im Museum

Der Schulunterricht findet in der Zusammenarbeit mit den Krefelder Kunstmuseen eine neue Dimension.


"Mein Ziel ist es, die Kunstmuseen zu öffnen", ist das Credo von Katia Baudin. Diesem Ziel ist die Direktorin ein gutes Stück näher gekommen.


Die Gesamtschule Kaiserplatz und die Marienschule haben mit dem Kaiser-Wilhelm-Museum ein Abkommen geschlossen:"Wir organisieren für die Schulen sechs bis 12 Veranstaltungen pro Jahr," erklärt Museumspädagoge Thomas Janzen. Überdies wird es zweimal im Jahr Fortbildungen für die Lehrer geben.


Denn der "außerschulische Lernort" Museum unterstützt keinesfalls nur den Kunstunterricht. Auch Fächer wie "Geschichte", "Biologie" oder sogar "Mathematik" können durch Kunst anschaulicher werden.


Schließlich entstanden alle Kunstwerke in einer bestimmten geschichtlichen Epoche und geben von dieser Zeugnis. Viele Maler haben Blumen und Landschaften entworfen, die es zu erkunden gilt. Und manche Werke sind nach mathematischen Prinzipien von den Künstlern gestaltet worden.


"In unseren Kunstwerken lauern überall Inhalte, die im Unterricht verwertbar sind", unterstreicht Janzen. Den Gedanken unterstützt auch Lehrerin Bettina Kürschner: "Im Museum können die Schüler Formen und Farben plastisch erleben, das ist viel nachhaltiger als eine nur zweidimensionale Darstellung in der Schule."


Das Museum profitiert von der Kooperation, indem es ein junges Publikum gewinnt. Die beiden Schulen haben bereits seit Längerem jeweils einen kulturellen Schwerpunkt in ihrer pädagogischen Arbeit, den sie nun plastisch ausbauen können.


"Das ist ein Pilotprojekt", erläutert Kulturdezernent Gregor Micus den Hintergrund. Es sei aber auf Dauer angelegt und könnte auch andere Schulen zum Mitmachen anregen. Gefördert wird das Projekt von den NRW-Bildungs- und Kulturministerien.


Wie erfolgreich eine solche Kooperation sein kann, belegt die Zusammenarbeit vom Stadtarchiv mit dem Ricarda-Huch-Gymnasium: Gut 300 Schüler im Jahr finden dadurch den Weg ins Archiv.