1. Krefeld

Erster Abschnitt des „Artenschutzzentrum Affenpark“: Erster Spatenstich für das Schimpansenhaus

Erster Abschnitt des „Artenschutzzentrum Affenpark“ : Erster Spatenstich für das Schimpansenhaus

Und wieder einmal stahl Kidogo allen die Schau. Eigentlich hatte der Krefelder Zoo am Donnerstagvormittag eingeladen, um über den Start des neuen „Artenschutzzentrum Affenpark“ zu berichten. Der erste Spatenstich für das neue Schimpansenhaus soll ein neues Kapitel für den Krefelder Zoo und die dortige Menschenaffenhaltung einläuten.

Es ist der erste von insgesamt drei Bauabschnitten. In den kommenden 18 Monaten wird auf einer Fläche von rund 5000 Quadratmetern ein Warmhaus samt Außenanlage für die Schimpansen, junge Gorillamänner sowie eine bedrohte Mangaben-Art (eine kleine afrikanische Affenart“ errichtet. „Der Blick geht nun nach vorne“, sagte Oberbürgermeister Frank Meyer und ergänzte: „Die schreckliche Brandkatastrophe im Affenhaus wird uns immer begleiten, doch der gemeinsame Weg eines Neubeginns steht nun im Mittelpunkt. Mit dem Artenschutzzentrum Affenpark werden wir in Krefeld eine fantastische Attraktion bekommen, die eine große Krefelder Tradition fortsetzt und zugleich höchste moderne Standards artgerechter Tierhaltung erfüllen wird.“

Doch zurück zu Kidogo. Er und seine sechs Artgenossen, die wenige Meter entfernt von dem Baugrundstück leben, mussten in den vergangenen zwei Woche im Inneren ihrer Anlage verbringen. Der Grund dafür: Ihr Außendomizil, der Gorilla-Garten, wurde in einer Art Bauabschnitt 0 erweitert und erstrahlt nun im neuen Glanz. Pünktlich zum nebenan stattfindenden Spatenstich öffnete Tierpfleger Benjamin Haar die Schleuse für seine Schützlinge, die nicht lange auf sich warten ließen und ins Freie stürmten. Lediglich Anführer Kidogo reagierte verhalten, traute dem Braten offenbar noch nicht wirklich. Vor allem die imposanten Kräne auf dem Nachbargrundstück irritierten ihn. „Die mag er nicht“, erklärte Dr. Stefanie Markowski, die ab dem 1. Januar 2024 die Nachfolge von Dr. Wolfgang Dreßen als Zoodirektor übernimmt. Während Oya, Pepe, Boboto und Co. neugierig umherliefen, erkundete der Silberrücken das erweiterte Areal eher zögerlich. Dies mag auch an den vielen Fotografen und Kameraleuten gelegen haben, die anlässlich der Spatenstich-Pressekonferenz vor Ort waren.

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Im November soll nun die Grundsteinlegung für den ersten Bauabschnitt, für den Kosten von rund 11,5 Millionen Euro eingeplant sind, folgen. Dieser besteht aus einem zweigeschossigen, stufenförmig aufgebauten Gebäude. Im Erdgeschoss befinden sich die Tieranlagen und der Besucherbereich, im Obergeschoss befindet sich der Tierpflegebereich. An das Gebäude grenzen nördlich eine mit Edelstahlnetzen übernetzte Außenanlage für Westafrikanische Schimpansen. Für die Planung dieser Anlage wurden die bereits fertiggestellten Pläne für den „SchimpansenWald“ in weiten Teilen wieder aufgegriffen. Südlich schließt sich eine ebenfalls übernetzte Anlage für eine Junggesellengruppe der Flachlandgorillas an. Eine dritte, kleinere Affenart soll über einen Gittertunnel die Außenanlage gemeinsam mit den Gorillas nutzen können. Gestalterisch lehnt sich der Bau an den bereits bestehenden GorillaGarten an. Im Unterschied dazu, wird das neue Haus begehbar sein, so dass Besucher in Ruhe das Verhalten der Affen beobachten und sich im Winter aufwärmen können. Große Panoramascheiben bieten Einblicke in die Innen- und Außenanlagen. In den Außengehegen werden abwechslungsreiche Landschaften mit Bäumen, Kletterstämmen, Plattformen, Wasserlauf, Rückzugshütten, Kunst- und Naturfelsen entstehen. Besucher werden die Schimpansen und Gorillas sowohl im Innen- wie Außenbereich aus bisher unbekannten Blickwinkeln intensiv erleben können.

Das gesamte „Artenschutzzentrum Affenpark“ soll bis 2030 realisiert werden.