1. Krefeld

Ausstellung im Deutschen Messingmuseum Krefeld

120 Jahre nach der ersten Ausstellung : Rückkehr der Schmiedekunst

Das Deutsche Messingmuseum an der Medienstraße zeigt bis Juni 2024 eine Sonderausstellung über den Schmiedekünstler Jan Eisenloeffel - darin Objekte, die schon 1903 in Krefeld zu sehen waren.

Die  Ausstellung  präsentiert Objekte des Hausrats wie Kaffeekannen und Teekocher. Diese Stücke waren bereits in einer Ausstellung im Jahre 1903 im Kaiser-Wilhelm-Museum zu sehen.

Schon damals bewunderte man in Krefeld die Werke des Künstlers Jan Eisenloeffel, die im Rahmen einer Ausstellung niederländischer Kunst gezeigt wurden. Die von Eisenloeffel entworfenen Messinggeräte stießen in ihrer formvollendeten Schlichtheit auf äußerst positive Kritik.

Er war ein niederländischer Formgestalter, Silberschmied, Innenarchitekt, Illustrator, Schmuckdesigner, Juwelier, Glas-, Keramik-, und Buchbindekünstler. Geboren 1876 in Amsterdam und 1957 verstorben.

Nach weiten Reisen entwarf Eisenloeffel mehrere Gegenstände aus Silber für die Weltausstellung in Paris 1900, für die er eine Goldmedaille gewann.

Später wandte er sich von der Gestaltung funktionaler und preiswerter Gebrauchsgegenstände weitgehend ab und spezialisierte sich auf die Herstellung exklusiver Luxusobjekte mit Unikatcharakter.

An den Kreationen Eisenlöffels  wirkt nichts überladen oder unangenehm willkürlich, denn ihre Funktionalität und ihre Ästhetik gehen Hand in Hand. Manche vermeintlichen Verzierungen ergeben sich aus der Konstruktion des Gegenstands. So werden Nieten zum Blickfang. Wo Ornament zu finden ist, bildet es keinen aufgesetzten oder angehängten Schmuck, sondern stellt direkte Bezüge zur Grundform des Objekts dar, etwa in Form von parallel zum Rand verlaufenen Zierrillen, die die runde Form eines Kaffeekannendeckels aufgreifen.

120 Jahre liegen zwischen der Ausstellung im Kaiser Wilhelm-Museum und der Ausstellung im Deutschen Messingmuseum: Wie also denken wir heute über Eisenloeffels Entwürfe?

Im 21. Jahrhundert sind wir im Alltag den Anblick von Plastik, Edelstahl und  Porzellan so sehr gewohnt, dass uns eine Kaffeekanne aus Messing im ersten Moment durchaus befremdlich vorkommen kann, aber möglicherweise auch unser Interesse daran weckt, über unsere Gebrauchsgegenstände ein wenig genauer nachzudenken.

 Die Ausstellung der Messingobjekte von Jan Eisenloeffel präsentiert  nicht nur das Wirken eines spezifischen Künstlers, sondern zeigt zugleich einen Einblick in den Alltag um 1900. Wie die Entwürfe Eisenloeffels damals eine Brücke zwischen Funktionalität und Ästhetik schlugen, schlägt das Deutsche Messingmuseum heute eine Brücke zwischen dem Damals und der aktuellen Ausstellung.

Öffnungszeiten des Deutschen Messingmuseums an der Medienstraße 35 in Krefeld-Fichtenhain und Anmeldung zur Führung: im Internet unter www.deutsches-messing-museum.gallery