Hülser Jugendarbeit : Neue Doppelspitze im Türmchen

Im Hülser Jugendzentrum "Türmchen" wurde eine weitere Pädagogen-Stelle eingerichtet. Das ermöglichte ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten.

Die neue Sozialpädagogin Anna Ladara und das Hülser Jugendzentrum "Türmchen". Das scheint aufeinander zu passen wie der Deckel auf den Topf:


"Ich habe das Türmchen schon besucht, als ich selbst noch Schülerin war", blickt die gebürtige Hülserin in ihre eigene Jugend zurück. Auch heute noch wohnt die Studienabsolventin gerne in der schmucken Ortschaft.


Mit 16 Jahren wechselte Anna Ladara im "Türmchen" erstmals die Seiten und arbeitete ehrenamtlich in der Organisation mit. Jochen Scheller, Heimleiter seit inzwischen 27 Jahren, wurde damals auf das junge Talent aufmerksam. Und Anna selbst leckte Blut: Sie wollte Sozialpädagogin werden. Den Wunsch verwirklichte sie in den kommenden Jahren: Studium in Nimwegen, Bachelor-Abschluss, erste Anstellungen in Jugendeinrichtungen.


Und jetzt, als eine zusätzliche sozialpädagogische Stelle im heimatlichen "Türmchen" eingerichtet wurde, also die Rückkehr zu den Wurzeln. Dorthin, wo die nunmehr 28-Jährige vor 12 Jahren erste Verantwortung übernahm.


Jochen Scheller sieht den Zuwachs mit großem Wohlwollen. Nicht nur im Hinblick auf die nunmehr erleichterte Ansprache gerade der weiblichen Jugendlichen. Sondern auch auf seine eigene Position als bisheriger Einzelkämpfer: "Ich kann mich jetzt mit einer Kollegin austauschen", freut er sich, "wir besprechen uns miteinander und entwickeln gemeinsam Ideen."


Mehr noch: der Einrichtungsleiter hofft, in der jungen Kollegin seine Nachfolgerin zu sehen, wenn er sich in einigen Jahren schrittweise auf den Ruhestand vorbereitet.


Bereichert hat Anna Ladara das Gemeinschaftsleben im Jugendzentrum jetzt bereits. Ihre Bachelor-Arbeit schrieb sie über das Thema "Partizipation": also die pädagogische Herangehensweise, den Jugendlichen kein Konzept für ihre Freizeitgestaltung vom Hause aus "überzustülpen", sondern die Jugendlichen nach ihrer jeweiligen Interessenslage zu eigener Gestaltung zu motivieren.

Hier im "Türmchen" kann sie ihre theoretischen Einsichten in der Praxis umsetzen. Zumal Jochen Scheller das Konzept unterstützt: "Jugendliche wachsen an der Verantwortung, die sie übernehmen", bekräftigt der erfahrene Sozialpädagoge.


So haben die beiden Jugendleiter ihren Schützlingen die Ausrichtung der Halloween-Feierlichkeiten selbst übertragen. Und diese legten sich ins Zeug und verwandelten die Räumlichkeiten des Jugendheimes an der Cäcilienstraße in einen fantasievollen Horrorpark. Dass sie hinterher auch wieder fein aufräumten, spricht für ihr Engagement.

  • Spaß in den Ferien: Kinder möchten
    Ferienprogramm : Kinder gestalten ihre eigene Stadt
  • Das Team des Jugendbeirats ist gut
    Farbe bekennen : Jugendliche haben das Wort
  • Bennet Gielen (Erster Beigeordneter) mit Sandra
    Treffpunkt für (werdende) Mütter und Väter : Elterncafe St. Hubert hat geöffnet


Vor allem aber auf der Wiese vor dem Türmchen, die die Jugendlichen nutzen dürfen, hat sich das Engagement der jungen Leute niedergeschlagen. Grillplatz, eigener Garten und Fußballfeld bieten ihnen Freizeitmöglichkeiten, die jedes konturlose "Abchillen" weit übersteigt. Ein Team aus 15 bis 20 Jugendlichen hat die Verantwortung zur Organisation übernommen. Was nicht nur dem sozialen Leben zugute kommt, sondern auch der Reifung der Team-Jugendlichen selbst. Sogar ein Wiesentelefon richteten sie ein, bei dem sich Nachbarn melden können.


Im Türmchen denkt man eben auch an die Bedürfnisse der anderen. Eine Tradition, die fortzuführen Anna Ladara leicht fällt. Kennt sie das "Türmchen" doch aus sämtlichen Perspektiven: als jugendliche Besucherin wie als erwachsene Betreuerin.