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Eishockey-Spieltag unter Corona-Bedingungen: Ohne Fans macht es keinen Spaß

Eishockey-Spieltag unter Corona-Bedingungen : Ohne Fans macht es keinen Spaß

In dieser Woche fand das erste Heimspiel der Krefeld Pinguine in der Yayla-Arena statt. Die Schwarz-Gelben trafen im Zuge des Magenta Sport Cups auf Wolfsburg. Der Extra-Tipp durfte beobachten, wie so ein Corona-Spieltag abläuft.

Noch gut eine Stunde bis zum ersten Bully. Normalerweise würden sich jetzt schon hunderte Fans in schwarz-gelben Trikots rund um die Westparkstraße tummeln und über das bevorstehende Spiel fachsimpeln. Doch was ist schon normal in diesen Tagen? Zwar erstrahlt die Yayla-Arena im gewohnten Glanz, doch was bringt das? Die Drehkreuze stehen still. Zuschauer sind in Zeiten von Corona nicht erlaubt. Die Pinguine werden ihre erste Heimpartie im Zuge des Magenta Sport Cups vor leeren Rängen austragen müssen. Auf die lautstarke Unterstützung ihrer treuen Fans müssen sie vorerst verzichten.

Die wenigen Pressevertreter, die ins Stadion eingelassen werden (inklusive Fotografen sind es 16), müssen - anders als sonst - auf dem seitlich gelegenen und eingezäunten Betriebshof parken. Nach einem kurzen „Check-in“, jeder Journalist muss eine am Spieltag ausgefüllte Selbstauskunft abgeben - geht es durch die Katakomben in die Arena. Auf vorgezeichneten Wegen, die direkt bis zur Pressetribüne führen.

„Wir haben die Yayla-Arena in verschiedene Zonen eingeteilt, um die Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und die Laufwege so kurz wie möglich zu halten“, erläutert Anna Hermanns von der Geschäftsstelle der Pinguine. Gespräche im Spielertunnel vor, während oder nach dem Match - eigentlich übliche Arbeitsweise für uns - sind diesmal nicht möglich. Die Aktiven sind komplett abgeschottet vom Umfeld.

Apropos: Wer darf eigentlich alles in die Halle? Neben den beiden Mannschaften samt Betreuer- und Ärzteteam (in etwa 65 Personen), gehören Schiedsrichter (4), das Schiedsgericht (5), Statistiker (4), DJ (1), Stadionsprecher (1), Mitarbeiter der Yayla-Arena (6), Mitarbeiter der Pinguine (10), Mitarbeiter des Helios Klinikums (2-6), jeweils zwei  Mitarbeiter für das Catering und des Sicherheitsdienstes zum erlauchten Kreis. „Rund 125 Personen sind bei so einem Spieltag der Pinguine in der Arena“, fasst Hermanns zusammen.

 Übrigens: Sollten irgendwann wieder Zuschauer zugelassen werden, werden die bisherigen Bereiche durch vier voneinander getrennte Zuschauerbereiche ergänzt. „Jede Zuschauer-Zone erhält eigenes Sicherheitspersonal, festzugewiesene Ein- und Ausgänge sowie Foodcounter und Toilettenanlagen“, berichtet Hermanns. Aktuell gehen aber weder Liga, noch Clubs davon aus, dass die treuen Anhänger bald wieder für Stimmung in den Eishallen sorgen dürfen.

 Und was ist an so einem Corona-Spieltag noch anders? Die Spieler der Pinguine parken beispielsweise nicht mehr auf dem Betriebshof, sondern in unmittelbarer Nähe zum Kabinenzugang auf dem Parkplatz am VIP-Bereich. Der Mannschaftsbus der Gästemannschaft fährt einmal um die Arena und lässt die Profis ebenfalls direkt am Kabinenzugang rein. Kurze Wege eben, um mögliche Kontakte zu vermeiden. Die Mannschaften werden übrigens, so will es die Liga, im Vorfeld bereits negativ getestet, die Schiedsrichter werden direkt vor dem Spiel etwa 60 bis 90 Minuten vor dem ersten Bully getestet.

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 Alle Personengruppen, die in die Arena dürfen - also auch wir Pressevertreter - erhalten verschiedene Timeslots, um eine Gruppenbildung oder Vermischung zu vermeiden.

Alle „Pinguine“, die Kontakte zu Schiedsrichtern oder Spielern haben, werden im Vorfeld per Schnelltest getestet werden. Dazu gehören Trainer, Staff, Sanitäter und Schiedsgericht. Sollte ein unerwarteter Weg in die Aktiven-Zone notwendig sein (technischer Notfall während des Spiels, etc.) ist eine Schutzausstattung (FFP2 Maske + Handschuhe) zu tragen und der Abstand von etwa zwei Metern zu wahren, wie Anna Hermanns berichtet.

 Sie und das restliche Team der Geschäftsstelle halten sich während des Spiels im oberen Logen-Bereich auf, um den bestmöglichen Abstand zu allen Beteiligten zu wahren und einen Spiel- sowie Geschäftsstellenbetrieb nicht zu gefährden. „Das Gemeinschaftsgefühl leidet darunter schon ein wenig“, räumt Anna Hermanns ein.

 Doch was am meisten fehlt - die Fans, die in Krefelds Yayla-Arena stets eine so wunderbare Stimmung zaubern.

Übrigens: Die Krefelder gewannen 3:1. Am Dienstag geht es weiter, diesmal auswärts in Düsseldorf.