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KFC-Trainer vorgestellt: Norbert Meier beschwört den Teamgeist

KFC-Trainer vorgestellt : Norbert Meier beschwört den Teamgeist

Norbert Meier wurde heute Nachmittag offiziell als Trainer des KFC Uerdingen vorgestellt. Die Blau-Roten will er mit Teamgeist und aggressivem Angriffspressing wieder in die Erfolgsspur und zum möglichen Aufstieg führen.

"Wenn das nicht klappt, dann versuchen wir es nächste Saison", sagt Präsident Mikhail Ponomarev.

Norbert Meier ist ein erfahrener Mann. Der 60-Jährige hat nicht nur in seinem Leben, sondern auch bei seinen bisher sechs Trainerstationen im Profifussballbereich einiges erlebt. Nun kommt die siebte dazu. "Da kann ich schon die ein oder andere Anekdote erzählen. Aber bei jeder Station nimmt man auch eine große Portion Erfahrung mit", erzählt der ehemalige Spieler von Borussia Mönchengladbach, der die Grotenburg beispielsweise noch aus dem Bundesliga-Abstiegskampf Anfang der 90er Jahre kennt.

"Da war das Stadion proppevoll. Ich weiß was beim KFC los sein kann. Das haben alle meine Stationen gemeinsam: alle Vereine hatten und haben Tradition", erzählt der gebürtige Reinbeker, der in Dülken lebt. "Ich mache nur Dinge, von denen ich absolut überzeugt bin. Und von dem Projekt hier bin ich zu 100 Prozent überzeugt. Ich brenne auf diese Aufgabe."

Meier nimmt die schwierigen Bedingungen mit Humor

Auch wenn die nicht einfach ist. Neben dem sportlichen Knacks - der KFC kassierte in der Dritten Liga drei Niederlagen aus drei Spielen und fiel aus den Aufstiegsrängen - sei ihm auch die nicht immer einfache Situation durch die fehlende Infrastruktur bewusst. "Aber das war mir vorher klar, mit dieser Situation müssen wir uns arrangieren und alles dafür tun, dass sich das ändert. Und dazu trägt auch der sportliche Erfolg bei", ist sich der Trainer sicher.

"Ob wir hier trainieren oder woanders: Wir müssen aus den Trainingsbedingungen das Beste rausholen. Und wenn hier alles etwas in die Jahre gekommen ist, dann ist das eben so. Mit vier oder fünf Trainern teilen wir uns eine Dusche. Dann stellt man sich eben mal zu zweit drunter, das soll ja auch ganz nett sein", sagt Meier mit einer deutlichen Portion Humor. Er weiß aber auch. "Ein kleines Team im Umfeld kann auch Vorteile haben. Wir sind eng beieinander und können Entscheidungen schnell und direkt treffen."

Teamgeist hat enorme Bedeutung

Dennoch, die Aufgabe beim KFC ist ambitioniert, der Druck groß. Nach Möglichkeit soll schon in dieser Saison der Sprung in die 2. Bundesliga gemacht werden. "Natürlich streben wir den größtmöglichen Erfolg an. Aber so eine Aussage kann ich jetzt nicht tätigen, ich weiß ja nicht was in drei Monaten ist. Es sind schon ein paar Mannschaften in der Liga, die eine bessere Ausgangsposition haben als wir. Was ich weiß ist, dass wir das Team wieder in die Spur kriegen müssen. Wir müssen die hohe Qualität mit einem starken Teamgeist zusammenbringen und die neuen und verletzten Spieler einbinden."

Teamgeist sei in der Dritten Liga ein Pfund, mit dem man wuchern könne. "In dieser Spielklasse kann man noch viel über die Geschlossenheit und den Teamcharakter erreichen. Nach den drei Pleiten, vor allem nach der deprimierenden Niederlage in Meppen, muss ich die Mannschaft jetzt wieder aufrichten", kündigt der 60-Jährige an. Er setzt aber nicht nur auf Motivation, sondern auf "aggressives Angriffspressing ohne Feindkontakt. Und das die Jungs nicht nur die Zweikämpfe spielen, sondern sie auch gewinnen wollen".

Viel Reden und schnelles Kennenlernen ist also ab morgen angesagt, wenn er das gesamte Team persönlich kennenlernt. Einige Gesichter dürften ihm dabei sehr bekannt vorkommen. Nicht nur mit Co-Trainer Stefan Reisinger und Torwarttrainer Manfred Gloger, auch mit den Spielern Assani Lukimya, Maximilian Beister, Osayamen Osawe und Adam Matuszczyk hat er schon zusammengearbeitet.

"Das macht die Sache natürlich einfacher. Und auch viele andere Spieler kenne ich. Wir haben hohe Qualität und Erfahrung im Team. Aber natürlich darf man auch die jungen Spieler wie Holldack, Krempicki oder Dörfler nicht vergessen. Ohne die würde es hier gar keinen Drittligafussball geben. Alle Rädchen müssen hier ineinandergreifen. Ich bin mir absolut sicher, dass wir zu dem schweren Spiel am Samstag gegen 1860 München eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen, die ein anderes Gesicht zweigen wird."

Ponomarev will hoch - zur Not erst nächste Saison

KFC-Präsident Mikhail Ponomarev ist felsenfest davon überzeugt, dass er genau dafür den richtigen Mann gefunden hat. "Er ist ein absoluter Profi und akribischer Arbeiter, der unser Team und die Gegner schon beobachtet hat. Er hat eine große Vita und mit einigen Klubs schon Aufstiege gefeiert, er weiß also wie es geht."

Doch das der Sprung in die Zweite Liga diese Saison schwer wird, weiß auch der starke Mann beim KFC. "Wir haben Träume, wir wollen nach oben. Aber wenn wir es in dieser Saison nicht schaffen, dann sind wir nicht tot. Dann versuchen wir es in der nächsten Saison."

INFO Das nächste Spiel des KFC Uerdingen findet am kommenden Samstag, 9. Februar um 14 Uhr statt. Dann empfangen die Blau-Roten den TSV 1860 München in der Duisburger Arena.

ÜBRIGENS Schon 2014 beerbte Norbert Meier Stefan Krämer. Damals war er sein Nachfolger bei Arminia Bielefeld