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„Saison ist noch nicht abgehakt“: KFC-Trainer Heinemann fordert Aggressivität

„Saison ist noch nicht abgehakt“ : KFC-Trainer Heinemann fordert Aggressivität

Der imaginäre Reset-Knopf wurde gedrückt, jetzt beginnt die „Zukunft“, laut KFC-Trainer Frank Heinemann. Er blickt positiv auf die ausstehenden neun Spiele. „Wir haben die Saison noch nicht abgehakt. Die Zukunft beginnt in Jena.“ Samstag treten die Blau-Roten beim abstiegsbedrohten FC Carl Zeiss an (14 Uhr)

Unverhofft kommt oft, so war es in der vergangenen Woche auch bei Frank Heinemann, als er den Cheftrainerposten beim KFC Uerdingen von Norbert Meier übernahm. „Ich bin seit 1986 im Profifußball tätig und habe viel erlebt. Aber es kommen immer wieder neue Situationen, das ist eine davon“, erzählt der 54-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Denn seine gute Laune hat er trotz der Mammutaufgabe nicht verloren. Im Gegenteil, er versucht sein Team mit der entsprechenden Einstellung auf die nächsten Hürden vorzubereiten. „Klar stecken die Misserfolge in den Köpfen. Aber ich kann ja die Vergangenheit nicht ändern. Was ich aber beeinflussen kann, ist die Zukunft und die beginnt mit dem Spiel in Jena.“ Doch große Saisonziele gibt der Uerdinger Neu-Coach nicht aus. „Unser Ziel ist es jetzt in Jena den ersten Sieg in 2019 einzufahren.“

Alles andere wäre auch vermessen nach nur drei Punkten aus zehn Spielen und teilweise blutleeren Vorstellungen. Doch vielleicht hilft der Neustart „am Punkt null“, wie Heinemann sagt, um wieder frischer und befreiter in die anstehenden Aufgaben zu gehen. Mit Carl Zeiss Jena wartet am kommenden Samstag (14 Uhr, Ernst-Abbe-Sportfeld) jedenfalls ein Team, dass es dem KFC erneut sehr schwer machen wird, wie Heinemann vermutet. „Sie stehen schon fast mit dem Rücken zur Wand. Aber sie haben bisher noch in keinem Spiel aufgesteckt und werden sicher auch gegen uns alles reinhauen, was sie haben.“

Heinemann will Zweikämpfe gewinnen und trotzdem Fußball spielen

Auch deshalb setzte er in dieser Woche den Trainingsschwerpunkt verstärkt auf das Zweikampfverhalten. „Das waren intensive Einheiten, die Aggressivität stimmt. Nur darüber schaffen wir uns die nötigen Räume, in denen wir Situationen auch fußballerisch lösen können. Die Saison ist noch nicht abgehakt, die Jungs haben zuletzt gezeigt, dass sie wollen.“

Blindes Bälle rausschlagen und ständige Rückpässe zum Torwart will er allerdings nicht mehr sehen. „Gegen Fortuna Köln ging es auf dem Rasen nicht anders. Wir wollen aber Fußball spielen, nur sind wir nicht Barcelona, die sich einfach durchdribbeln können. Zielgerecht nach vorne spielen und zu Abschlüssen kommen ist das Ziel.“ Mit einer Einschränkung: „Schönspielerei im eigenen Strafraum bringt nix, da kann man den Ball lieber weghauen.“

Grimaldi als „Rettungsanker“

Man darf gespannt sein, wie das verunsicherte Team die Forderungen des neuen Trainers in Jena umsetzt. Als „Rettungsanker“ könnte zumindest Adriano Grimaldi fungieren, der beste Chancen hat Samstag wieder von Anfang an zu spielen. „Er kann Bälle halten, ist robust, kann andere Mitspieler einsetzen und ist vorne einfach ein wichtiger Mann“, sagt Heinemann über den Wintertransfer. Der bullige Stürmer könnte so seinem Team Sicherheit verleihen, die es braucht, um erfolgreich zu sein.

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Rein personell hat sich beim KFC zudem in dieser Woche etwas getan, denn auch Stefan Aigner ist wieder an Bord und hat die Woche ganz normal trainiert. Verzichten muss der Coach allerdings weiterhin auf René Vollath, Robin Udegbe, Dennis Daube, Ali Ibrahimaj und Khalil Mohammad. Auch Jan Holldack (erkältet) und Johannes Dörfler (Reizung der Patellasehen) drohen auszufallen.