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"Keine echten Fans": KFC-Statement zu Protesten im Stadion

"Keine echten Fans" : KFC-Statement zu Protesten im Stadion

Mit Trillerpfeifen haben sich einige der Fans des KFC Uerdingen gestern Abend beim Spiel gegen Preußen Münster klar positioniert und gegen Montagsspiele demonstriert. Schon gestern im Stadion versuchte der Verein über Stadiondurchsagen auf das Verhalten Einfluss zu nehmen.

Auch ein Banner ("KFC FANS GEGEN MONTAGSSPIELE") wurde entfernt, was für weiteren Unmut und das fast vollständige Einstellen des Supports seitens der "Ultras Krefeld" sorgte. Denn ohnehin wäre der Protest nach 15 Minuten, wie vorher angekündigt, vorbei gewesen. Nun hat der KFC Uerdingen ein offizielles Statement dazu veröffentlicht. Hier ist es im Wortlaut:

"Wichtig ist, dass wir zusammenhalten. Wir sind ein Verein, eine Gemeinschaft, und können nur zusammen gewinnen und unser Ziel erreichen. Wir verstehen, dass einige Fans nicht glücklich über die Ansetzung von Montagsspielen sind - aber sicher gibt das nicht das Meinungsbild der Gesamtheit aller Fans wider. Es ist falsch, wenn ein Teil der Fans den Anspruch erhebt, für alle zu sprechen. Und auch für uns und für die Mannschaft gilt es, die Montagsspiele anzunehmen und aus dem vermeintlichen Nachteil eine Stärke zu machen.

Dabei geht es nicht nur um die große mediale Aufmerksamkeit, die diese Spiele mit sich bringen, und die jedem Verein guttut, sondern auch um viel Geld. Die 3. Liga finanziert sich zu einem Großteil aus den Geldern der Übertragungen von Magenta Sport - und diese sehen nun einmal konkrete Sendepläne vor. Hier geht es um insgesamt 800.000 Euro. Warum will man sich dagegenstellen? Es kann nicht sein, dass es das Selbstverständnis gibt, dass ein Investor und einzelne Sponsoren den Verein komplett finanzieren.

Spiele, die an Werktagen angesetzt werden, gibt es auch in der Kreisliga. Und will man wirklich nur samstags spielen und jedes Wochenende mit der Bundesliga und Vereinen in der Region wie Borussia Mönchengladbach, Fortuna Düsseldorf, Borussia Dortmund und Schalke konkurrieren? Bei unserem Auswärtsspiel in Osnabrück haben wir gegen die stärkste Mannschaft dieser Liga gespielt. Das Stadion war voll, beste Fußballatmosphäre garantiert.

Gerade hier hätten wir jede Unterstützung gebrauchen können. Doch stattdessen haben sich einige Fans lieber darauf konzentriert, in unmittelbarer Nähe zu unserem Torwart ein gellendes Pfeifkonzert loszulassen. Wie kann es sein, dass diesen Leuten der Protest gegen den DFB wichtiger ist, als die Unterstützung der eigenen Mannschaft?

Gestern haben wir gesehen, wie schwierig die ersten 15 Minuten für unser Team waren. Dabei sind wir gerade jetzt in einer entscheidenden Phase und können mit einem Aufstieg in die 2. Liga gemeinsam eine einmalige Geschichte schreiben. Wir werden nicht akzeptieren, dass einzelne Personen uns das kaputt machen und sich mit solchen Aktionen gegen die Mannschaft stellen. Das sind aus unserer Sicht keine echten Fans.

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Wir wollen keinen Konflikt mit Gruppierungen, aber wir können auch nicht zulassen, dass unsere Gemeinschaft kaputt geht und unser Erfolg auf diese Weise gefährdet wird. Wer keine Lust auf ein Montagsspiel hat, wird sicher nicht gezwungen, an diesen Tagen ins Stadion zu kommen. Und alle anderen Fans rufen wir dazu auf, uns vor Ort lautstark zu unterstützen."