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KFC gegen Mannheim: Erinnerungen an die Relegation spielen keine Rolle

KFC gegen Mannheim : Erinnerungen an die Relegation spielen keine Rolle

Montagabend trifft der KFC Uerdingen auf den SV Waldhof Mannheim (19 Uhr, Merkur Spiele-Arena). Ein Duell, das noch vor eineinhalb Jahren für bundesweite Diskussionen sorgte. Einer, der in dieser Partie kühlen Kopf behalten und sich drei Punkte sichern will, ist Uerdingens Patrick Pflücke

„Strive for greatness“, das Streben nach Größe. Diesen Spruch hat Patrick Pflücke nicht nur auf seinem Körper tätowiert, es ist sein Lebensmotto. „Doch es hat keiner gesagt, dass es einfach werden würde“: Mit diesem Satz kommentierte er eben jenes Motto und sein eigenes Bild vom Spiel in Zwickau, was er bei Instagram postete. Ein Stück weit spiegelt das die Situation des 22-jährigen Blondschopfs wieder.

Gehörte er in der Rückrunde der letzten Saison noch zu den ganz wenigen, die erfreuliche Leistungen ablieferten, so sind seine Einsätze in dieser Spielzeit bisher rar gesät, meist kam er nur als Joker zum Zug. Davon ließ sich Pflücke jedoch nicht aus der Bahn werfen. „Die Dinge, die ich beeinflussen kann versuche ich zu beeinflussen. Das heißt im Training und im Spiel voll dabei zu sein und alles zu geben.“

In Zwickau durfte er nun endlich von Anfang an und über die gesamten 90 Minuten ran und überzeugte mit seiner Leistung auf der linken Außenbahn. Mit seinem druckvollen Spiel trug er dazu bei, dass die Blau-Roten nach sechs Spielen ohne Sieg endlich wieder mal drei Punkte einfahren durften. „Er hatte vorher herausragend trainiert und diesen Schwung auch mit in das Spiel genommen. Patrick ist immer brandgefährlich. Ich habe mich einfach für ihn gefreut“, lobt sein Trainer Heiko Vogel.

Klar, dass er mit dieser Leistung auch ein Startelf-Kandidat für das Mannheim-Spiel (Montag, 19 Uhr) ist. Pflücke: „Das entscheidet der Trainer. Aber ich will natürlich immer spielen.“ Doch der Dreier in Zwickau hat auch beim Rest des Teams etwas bewirkt. „Man hat schon gemerkt, dass da einiges abgefallen sind. Allein schon daran, wie wir in der Kabine und im Bus gefeiert haben. Wir haben auch vorher schon mutig gespielt, aber da wurden wir endlich belohnt“, so Pflücke.

„Ich bin emotional unbelastet“

Von der Aufstiegsmannschaft des KFC sind zwar nur Alexander Bittroff, Christian Dorda und René Vollath übriggeblieben, doch die Erinnerungen an die Relegation vor nicht einmal eineinhalb Jahren werden beim Gedanken an den kommenden Gegner (zumindest bei den Fans) sofort wieder wach - und an die unschönen Szenen, die das Rückspiel mit sich brachte.

Die Partie im Carl-Benz-Stadion wurde durch Ausschreitungen und das Abrennen von Feuerwerkskörpern abgebrochen. Für Mannheim war es der dritte Anlauf in den Entscheidungsspielen und zum dritten Mal scheiterten sie. „Ich weiß natürlich um die Konstellation, aber ich gehe emotional völlig unbelastet in die Partie. Auf beiden Seiten sind viele neue Gesichter da“, stellt Vogel fest. In den Köpfen seiner Spieler dürfte die Vorgeschichte ähnlich wenig Platz haben. „Wir gehen in das Spiel genauso wie in andere Spiele“, erklärt der Trainer.

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Rund 500 Fans aus der Kurpfalz werden Montag erwartet. Nach 29 Spielen ohne Niederlage mussten sie sich letzte Woche zum ersten Mal wieder einem Gegner geschlagen geben. Ein gutes Vorzeichen für die Blau-Roten? Vogel: „Waldhof kommt trotzdem mit viel Selbstvertrauen. Sie sind vor allem enorm gefährlich im Umschaltspiel, das haben sie im Blut. Aber wenn wir gewinnen, wäre es der zweite Sieg in Folge und vielleicht der Start einer Serie. Und sowas macht vieles einfacher.“

Personalsituation: Kevin Großkreutz ist nach seiner Sperre wieder spielberechtigt. Dafür fällt Oliver Steurer aus (Virusinfektion). Dominic Maroh ist angeschlagen. Osayamen Osawe kehrt bald wieder in den Kader zurück, bei Adam Matuschyk, der zuletzt wieder mit der Mannschaft trainierte, will man nichts überstürzen.