1. Moers Niederrhein

„Ambitionierte Planung“: Wo die Enni 2023 baut

„Ambitionierte Planung“ : Wo die Enni 2023 baut

Insgesamt 273 Netz-, Hausanschluss- und Straßenbaustellen hat sich die ENNI für 2023 allein in Moers vorgenommen. Rund 23 Millionen Euro werden bis Dezember in rund 24 Kilometer neue Ver- und Entsorgungsleitungen, die Straßenbeleuchtung oder auch Leerrohre für die zukünftige Breitbandversorgung fließen.

Für die Stadt Moers wird Enni als Dienstleister zudem weiter das Straßensanierungsprogramm umsetzen und auf rund zwei Kilometern marode Straßen ausbauen. „So schaffen wir für kommende Generationen eine leistungsfähige, die Energie- und Verkehrswende unterstützende Infrastruktur“, so der bei Enni verantwortliche Abteilungsleiter Michael Nöfer, der gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Diane Schiffer am Freitag das ambitionierte Bauprogramm der Enni vorstellte.

Weiterhin will Enni den in der Stadt verzeichneten Sanierungsstau abbauen, etwa bei den Schmutz- und Regenwasserkanälen oder der Straßenbeleuchtung. Am Solimare geht es sichtbar voran, wo auf einer Fläche von rund 31.000 Quadratmetern bis 2024 ein attraktives Umfeld mit Boulevardcharakter und geeigneten, Umweltauflagen erfüllenden Parkplätzen für den Sport- und Freizeitstandort entsteht. In der Bahnhofstraße verschwindet der durch Kapellener Bürger häufig kritisierte Flickenteppich zusehends.

Die Energietochter der Enni arbeitet 2023 weiter an der Versorgungssicherheit. Dabei erhält die Bonifatiusstraße in Moers-Asberg zwischen der Ton- und der Asberger Straße bis zu den Sommerferien neue Strom- und auch Wasserleitungen. In der Stadtentwässerung arbeitet Enni weiter die Maßnahmen des Abwasserbeseitigungskonzeptes ab, tauscht marode Kanäle aus und erfüllt bei der Ableitung und Vorbehandlung von Regenwasser gesetzliche Umweltauflagen. So bekommt der Kastellplatz in der City bis Mai in mehreren Abschnitten eine Parkplatzentwässerung, wodurch das Regenwasser wie gefordert zukünftig in das Kanalnetz abgeleitet wird. Unweit hiervon wirft in der Burgstraße die große, geplant in 2025 startende Innenstadtsanierung weiter ihre Schatten voraus. Da der Zustand des Kanals dort eine Inlinersanierung zulässt, kann Enni hier aber auf Kanal-Tiefbauarbeiten verzichten. Dies trifft auch auf den letzten Abschnitt der Kanalsanierung in der Wilhelm-Schroeder-Straße zu. Auf dem rund 230 Meter langen Teilstück zwischen der Feld- und der Klever Straße kann Diane Schiffer ebenfalls das Linerverfahren einsetzen, bei dem die Monteure über Schächte in die alten Schmutzwasser- und Regenwasserkanäle einen harzgetränkten Schlauch einziehen können. „Das verkürzt die Bauzeit enorm und beeinträchtigt Anwohner deutlich weniger.“ Die Straße wird aber nach den Sommerferien letztmalig für rund drei Monate gesperrt.

Ende 2023 geht es auch bei der Sanierung des Hülsdonker Gewerbegebietes weiter. Nachdem Enni im Jostenhof die Schmutz- und Regenwasserkanäle erneuert und ein Regenrückhaltebecken gebaut hat, wandert die Kanalbaustelle in die Straße Am Schürmannshütt. Dort wird Enni bis Mitte 2026 die Regen- und Schmutzwasserkanäle vom Porsche-Zentrum bis zum Unternehmen Dammers austauschen und die dortigen Hausanschlüsse erneuern. Die Straße wird dann zeitweise zur Einbahnstraße, alle Unternehmen bleiben für Kunden und den Lieferverkehr aber durchweg erreichbar. In der zweiten Jahreshälfte beginnt eine große Maßnahme rund um ein Teilstück der Filder Straße. Hier wird Enni die Kanäle austauschen und im Auftrag der Stadt Moers die Straße mit Parkstreifen, Geh- und Radwegen sowie barrierefreien Querungshilfen ausbauen. Starten wird die Maßnahme zur Jahresmitte in der Wörthstraße. Bis 2026 wird Enni in dem Viertel dann auch in der Zahn- und der Dr.-Karl-Hirschberg-Straße die Regen- und Schmutzwasserkanäle austauschen und die Straßen erneuern.

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In der Bahnhofstraße wird die Baustelle im Laufe des Jahres bis zur Nieper Straße vorrücken. Auch dieser Teilabschnitt erhält neue Regen- und Schmutzwasserkanäle, zur Beruhigung des Verkehrs im Kreuzungsbereich zur Nieper Straße einen Kreisverkehr und nach dem Vorbild der bisherigen Arbeiten einen neuen Straßenzuschnitt mit Radfahrstreifen und Querungshilfen. Die Straße wird dabei anders als aktuell ab April einseitig über eine Ampelregelung in beide Richtungen befahrbar sein. Gegen Jahresende wird Enni dann den zweiten Bauabschnitt starten, bei dem der Bereich zwischen dem Hermann-Thelen-Platz und der Moerser Straße bis 2025 das Facelift erhalten wird.

Enni übernimmt Tiefbauunternehmen

 Mit der Übernahme des Rheinberger Traditionsunternehmens Lange baut die Enni erstmals auch Tiefbaukapazitäten auf. Das Foto zeigt Enni-Vorstand Stefan Krämer (l.) und Ludger Lange, der Geschäftsführer auch der neuen ENNI Straßen & Tiefbau GmbH sein wird, auf dem Betriebsgelände am Meldeweg in Rheinberg-Orsoy.
Mit der Übernahme des Rheinberger Traditionsunternehmens Lange baut die Enni erstmals auch Tiefbaukapazitäten auf. Das Foto zeigt Enni-Vorstand Stefan Krämer (l.) und Ludger Lange, der Geschäftsführer auch der neuen ENNI Straßen & Tiefbau GmbH sein wird, auf dem Betriebsgelände am Meldeweg in Rheinberg-Orsoy. Foto: Enni

Um das Erbe seines bereits 1959 durch seinen Vater Leonhard gegründeten Tiefbauunternehmens zu erhalten, hat der heute 57-jährige Rheinberger Unternehmer Ludger Lange eine enge Kooperation mit der Enni geschlossen. Er selbst bleibt dem Unternehmen dabei bis zu seinem Ausscheiden in etwa drei Jahren als Geschäftsführer erhalten. Zuletzt war Enni schon sein größter Kunde, mit dem er durch die umfassende Sanierung der Kanäle in Moers bereits rund 80 Prozent des Jahresumsatzes gemacht hatte.

Enni hatte sich schon länger damit beschäftigt, eigene Kapazitäten im Straßen- und Tiefbau aufzubauen. Denn im Zuge der Erneuerungsstrategie für Energie- und Wassernetze und die Moerser Kanäle bekam das Unternehmen die Folgen knapper Baukapazitäten und stark steigender Preise für Tiefbauleistungen zu spüren.