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Festival: Wieder eine ganze Woche Film

Festival : Wieder eine ganze Woche Film

Die Duisburger Filmwoche, das bedeutendste deutschsprachige Dokumentarfilmfestival, findet vom 7. bis 13. November und damit wieder eine ganze Woche lang statt. Und es gibt mehr Möglichkeiten, das auch mitzubekommen.

Gleich der Eröffnungsfilm am Montagabend geht auch Duisburg an: „Tara“ handelt vom gleichnamigen „Fluss des Glücks“ in der apulischen Stadt Tarent, italienisch Taranto, an dem eins der größten Stahlwerke Italiens liegt. Das hat der Stadt Wohlstand und den Beinamen „schmutzigste Stadt Italiens“ eingebracht.

Oder „Nakskov 1:50“: Die Kleinstadt hatte „eins von allem“, Schule, Fußgängerzone, Hafen, Fabrik ... Heute scheint nur noch der Supermarkt übrig in der einst rotesten Stadt Dänemarks. Doch es bilden sich neue Netzwerke; alte Männer bauen ihre Fabrik im Maßstab 1:50 nach ...

Wie mit Natur umgegangen wird, was an Städten und Landschaften ablesbar ist, sei eine starke thematische Linie im Programm, das Filmwoche-Leiter Alexander Scholz zusammen mit der Kommission in drei Sichtungswochen aus rund 550 Filmeinreichungen ausgewählt hat. 24 Filme werden gezeigt und diskutiert. „Im Werden begriffen“ ist das Motto - das ist vor allem „eine mutige Liebeserklärung“ an die Art von Film, die die Duisburger Filmwoche will: Film als „offenes Dokument“; Filme, die nicht schon vom Ende her erzählt sind, die nicht nur die Sätze und Bilder mit reinnehmen, die vorab schon eingeplant sind. „Unsicherheit im Urteil ist ja sonst gerade nicht so gefragt“, sagt Alexander Scholz - in Duisburg schon.

 Zur Öffnung der Filmwoche hin zur Stadt gehört auch die Reihe „Duisburg im Bilde“. Zuletzt gab es dort „Erinnerung an Rheinhausen“; am kommenden Samstag geht es um Fakir Baykurt (Foto), der vom Vertreter der anatolischen Dorfliteratur in Duisburg zum Chronisten der Gastarbeiter wurde. Der Film „Mögen die Eichen nach uns wachsen“ handelt wie Baykurts gleichnamige Erzählung von einem Gastarbeiter, der nach 22 Jahren bei Mannesmann zurück in die Türkei soll. Davor erzählen in „Alamanya, Alamanya - Germania, Germania“ Türken und Italiener von ihren Erfahrungen in Deutschland - am Samstag, 29. Oktober, um 15.30 Uhr im Filmforum.
Zur Öffnung der Filmwoche hin zur Stadt gehört auch die Reihe „Duisburg im Bilde“. Zuletzt gab es dort „Erinnerung an Rheinhausen“; am kommenden Samstag geht es um Fakir Baykurt (Foto), der vom Vertreter der anatolischen Dorfliteratur in Duisburg zum Chronisten der Gastarbeiter wurde. Der Film „Mögen die Eichen nach uns wachsen“ handelt wie Baykurts gleichnamige Erzählung von einem Gastarbeiter, der nach 22 Jahren bei Mannesmann zurück in die Türkei soll. Davor erzählen in „Alamanya, Alamanya - Germania, Germania“ Türken und Italiener von ihren Erfahrungen in Deutschland - am Samstag, 29. Oktober, um 15.30 Uhr im Filmforum. Foto: Dietrich Schubert

Die Filmwoche bleibt sich also treu, bietet aber mehr Möglichkeiten, dass auch mitzubekommen. Wie in den vergangenen Jahren notgedrungen, sind die Filme auch diesmal wieder online zu sehen, während der Filmwoche unter foyer.duisburger-filmwoche.de - dort werden auch die Diskussionen und Rahmenveranstaltungen gestreamt.

Vor Ort zu sehen ist das Programm der Filmwoche wie immer im Filmforum am Dellplatz; weil das Grammatikoff immer noch nicht wiedereröffnet ist, finden die Diskussionen schräg gegenüber im Josephshaus (Goldstraße 18) statt; das Festivalzentrum ist erstmals im Eingangsbereich von Vhs und Stadtbibliothek im Stadtfenster an der Steinschen Gasse.