1. Moers Niederrhein

Schlosstheater Moers über Tod, Trauer und die digitale Seele: Was kommt, was machen wir danach?

Schlosstheater Moers über Tod, Trauer und die digitale Seele : Was kommt, was machen wir danach?

Alle sind froh, dass die Pandemie vorbei ist. Schlosstheaterchef Ulrich Greb auch: „Es wäre aber komisch, wenn die Trauer übersprungen wird.“

Vanesa Abajo Pérez hat eine Tante verloren, „die für mich wie eine Mutter war“ - für die Filmemacherin der Anstoß, sich künstlerisch mit der Endlichkeit des Menschen auseinanderzusetzen. Ulrich Greb wurde bei der letzten Documenta auf ihre Installation „I am not my body“ aufmerksam. Jetzt holt er sie nach Moers: fürs Rahmenprogramm zur Uraufführung „#vergissmeinnicht“, zum Themenkomplex „Sterben, Tod, Abschied und die Digitale Seele“.

Die Installation besteht aus leeren Stühlen, die mit QR-Codes versehen sind. Nimmt man Platz, bringen einem kurze Erzählungen den Verstorbenen näher. „Aber nicht traurig“, so Greb, „sondern öffnend. Man nimmt eine andere Perspektive ein.“

Dramaturgin Sandra Höhne, die das Theaterstück „#vergissmeinnicht“ mit Ulrich Greb verfasst, hat dabei auch gemerkt, „wie schön das Leben ist“. Und zitiert eine Studie, dass mehr als 60 Prozent der über 60-Jährigen nicht daran glauben, dass nach dem Tod noch was kommt. Aber was ist an die Stelle des „ewigen Lebens“ getreten? Dem spürt neben dem Stück „#vergissmeinnicht“ auch ein Bürgerbeteiligungsprojekt nach, das in ein Buch münden soll: „Jenseits von Moers“.