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Gesamtschule Niederberg startet Hilfsprojekt für Schule in Puerto Plata: Unterstützung für „Lilis School“

Gesamtschule Niederberg startet Hilfsprojekt für Schule in Puerto Plata : Unterstützung für „Lilis School“

Aracelis Kossiak aus Neukirchen-Vluyn hat eine Schule in der Dominikanischen Republik geerbt. Diese Einrichtung ist das Lebenswerk ihrer Mutter, die im Armenviertel von Puerto Plata wegen ihres unermüdlichen Engagements für die Kinder und Jugendlichen als Heldin verehrt wurde. Seit ihrem Tod geht’s der Schule immer schlechter. Die Gesamtschule Niederberg möchte helfen.

Seit 20 Jahren lebt die gebürtige Dominicanerin Aracelis Kossiak in Neukirchen-Vluyn. Sie ist Mutter von drei Kindern und engagiert sich in verschiedenen Bildungsprojekten an der Gesamtschule Niederberg. Und damit kommt sie ganz nach ihrer Mama.

Florencia, Spitzname Lili, hat ihr ganzes Leben dafür gekämpft, dass Kinder und Jugendliche eine Chance auf Bildung erhalten. Als Erste ihrer Familie besuchte sie daher die Universität, studierte auf Lehramt und gründete 1992 im Armenviertel ihrer Heimatstadt das Colegio Enriquillo. In den besten Zeiten konnten dort bis zu 70 Schüler*innen vom Vorschulalter bis zur 7. Klasse unterrichtet werden. „90 % haben danach auf einer weiterführenden Schule ihr Abitur geschafft, davon haben inzwischen 70 % sogar einen Uniabschluss“, erzählt die Tochter stolz. Das Engagement der Mutter endete dabei nicht an den Schulmauern: Sie kämpfte gegen die schlimmen Umstände im Viertel, verhinderte die Ansiedlung von zwielichtigen Spelunken und setzte sich dadurch auch immer wieder Gefahren aus. Kein Wunder, dass diese starke Frau respektvoll als „doña“ betitelt wurde.

Vor 3 Jahren verstarb Lili im Alter von nur 65, zwei Monate nachdem sie noch ihren Doktor in Psychologie gemacht hatte. Der Schule geht’s seitdem immer schlechter, momentan gibt es nur noch eine Vorschulklasse. „Ich bin erst seit Kurzem offiziell Schulleiterin, sonst hätten wir die Schule schließen müssen“, berichtet Aracelis Kossiak. Doch eine Schule in der Dom Rep zu leiten, während man in Deutschland wohnt, sei keine leichte Aufgabe. Ihre Mutter habe immer gut gewirtschaftet und sogar auf ihr Gehalt verzichtet, wenn Eltern mal nicht für ihre Kinder zahlen konnten. Doch nun sei kaum mehr Geld da, um die Lehrer zu bezahlen und die dringend notwendige Kernsanierung anzugehen.

Das alles erfährt Gesamtschullehrer Sinan Lafci durch einen Zufall und beschließt: Hier muss geholfen werden! Gemeinsam mit inzwischen neun weiteren Lehrer*innen bringt er gerade das Hilfsprojekt „Lilis School“ auf den Weg, mit dem Ziel, einen gemeinnützigen Verein zu gründen. Eine Insta- und Facebookseite gibt’s bereits (“lilis.schools“), die Vereinsgründung dauert jedoch noch ein paar Wochen. „Ein offizielles Spendenkonto konnten wir daher noch nicht einrichten, aber finanzielle Unterstützung wird jetzt schon dringend benötigt - nicht nur wegen der laufenden Kosten, sondern auch um z.B. das undichte Dach schnellstmöglich reparieren zu lassen“, so Lafci.

  • Crowdfunding für Lilis School : Komm, wir retten eine Schule!
  • Freuen sich auf das Turnier (v.l.):
    Benefiz-Fußballspektakel : Kicken gegen Krieg
  • Darum geht‘s, die Donkenlandschaft in Neukirchen-Vluyn.
    Bemerkenswerte Kies-Runde : Starkes Statement gegen Kiesabbau

Die Bankdaten: Aracelis Kossiak,

IBAN: DE36 3545 0000 1420 8966 47, Betreff: Spende für Lilis School.

Hier geht es zur Bilderstrecke: Eindrücke vom Colegio Enriquillo