Neue Wohn-Serie : Von Bouclé und Plüsch

Aus dem Kleiderschrank auf die Couch: Der weiche Bouclé-Wollstoff ist das Trendmaterial der Saison für Polstermöbel.

Das grob strukturierte Gewebe des Bouclés ist dank Coco Chanel weltweit bekannt. Es ist beinahe schon ein Synonym für das Mode-Imperium Chanel: Denn die Modemacherin hat daraus ihre berühmten Chanel-Jacken geschneidert, die vor mehr als 60 Jahren erstmals vorgestellt wurden.

Der Begriff Bouclé kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie „in Locken legen“. Das Material – weich und kuschelig – passt perfekt in die usselig kalte und dunkle Jahreszeit, dann wenn der Wohntrend ohnehin ganz klar in Richtung Gemütlichkeit geht.

Bouclé zeichnet sich durch eine unregelmäßige Oberfläche aus, auf der Noppen und kleine Schlingen sichtbar sind. Seine moderne Eleganz ist zurückhaltend zeitlos – er ist eben ein Klassiker. Doch während die Chanel-Kostüme zumeist ein eher kostspieliges Vergnügen sind, können sich Interior-Fans freuen. Möbel aus dem Stoff mit der eigenwilligen knötchenartigen Haptik müssen nicht teuer sein.

Das Material ist trotz seines rustikalen Looks extrem gemütlich. Die Knoten wirken fast flauschig, und im Mix mit weichen Polstern schmiegen sie sich angenehm an den Körper an. Die hohe Scheuerfestigkeit macht den Bezug noch dazu sehr widerstandfähig.

Stilistisch lässt sich Bouclé in zahlreichen Varianten nutzen: Glamourös mit geschwungenen Linien und goldenen Füßen. Eher reduziert minimalistisch mögen es Fans des Mid-Century. Bouclé wirkt apart, aber auch luftig leicht – und macht selbst auf großen Sofas eine „gute Figur“. Seine Geltung entfaltet das Material besonders schön auf puristischen Formen und in neutralen Tönen wie gebrochenem Weiss, Grau oder Braun. Es ist allemal erfrischender als Samt und leichter als Fake-Fur (Kunstfell).

Neben Bouclé wirkt Teddyplüsch deutlich moderner und verspielter. Er feiert derzeit auf Sitzmöbeln, Kissen und Plaids sein großes Comeback, was sicherlich mit der weltweit einzigartigen Pandemie-Situation zu tun hat. So zeichnet sich ein klarer Materialtrend in der Mode wie im Interior-Design ab, der nur so vor Wohlgefühl strotzt. In unsicheren Zeiten ist das Bedürfnis nach Wärme und Gemütlichkeit deutlich ausgeprägter. Plüsch schmückt nicht nur Sitzmöbel, sondern auch Kissen und Decken.

Wissen Sie, was Shearling ist? Auf jeden Fall ist es total angesagt und bedeutet nichts anderes als Lammfell, bei dem die Lederseite eingefettet und gefärbt wurde. Die günstigere Alternative bietet Fake-Fur, es kostet weniger und ist absolut tierfreundlich.

Fake-Fur erobert die Mode, und das Fell ist auch in der Interior-Szene angekommen. Ganze Möbelstücke hüllen sich in das flauschige Material. Dank modernster Technik und neuen Herstellungsverfahren muss Kunstfell nicht mehr billig aussehen. Das robuste Material versprüht einen rustikalen und gleichzeitig glanzvollen Charme, der sich problemlos in die verschiedensten Wohnstile integrieren lässt. Vor allem Sitzgelegenheiten wie Sessel, Hocker, Bänke oder Poufs profitieren von dem haarigen Trend-Material. Weil Kunstfell pflegeleichter als das tierische Pendant ist, behauptet es sich zudem bei Deko-Objekten, beispielsweise Kissen und Decken. Beliebt sind auch wolkenweiche, hochflorige Teppiche, die an die Flokatis aus den 70er-Jahre erinnern. Sie harmonieren perfekt mit einem Couchtisch aus Holz oder Metall. Beliebt sind sie als Bettvorleger, weil sie morgens beim Aufstehen warme Füße garantieren.

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