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Wiedereröffnung der Tropenhalle Rio Negro im Zoo Duisburg: Seekühe sind zu sehen

Wiedereröffnung der Tropenhalle Rio Negro im Zoo Duisburg : Seekühe sind zu sehen

Die Tropenhalle „Rio Negro“ im Duisburger Zoo ist wieder geöffnet und die gewichtigen Neubewohner sind endlich zu sehen: die Seekühe Pablo und Manfred. Eine 18 Meter lange Unterwasserscheibe bietet besondere Einblicke.

Drei Wochen gewöhnten sich Pablo (3) und Manfred (5) in ihrem neuen Zuhause ein, nun sind die zwei Seekuh-Brüder für die Besucher des Duisburger Zoos zu sehen. Die Haltung der südamerikanischen Schwergewichte ist einzigartig in NRW und auch deutschlandweit eine große Besonderheit. Denn außer in Duisburg sind die Manatis, wie Seekühe auch genannt werden, sonst nur noch im Tiergarten Nürnberg zu beobachten.

Nicht nur das Publikum, das seit der Neueröffnung der südamerikanischen Tropenhalle heranströmt, auch das Zoo-Team ist von den neuen Bewohnern ausnahmslos begeistert. „Wir sind alle im Manati-Fieber“, lacht Zoodirektorin Astrid Stewin.

 Es ist der wohl entspannteste Platz am Niederrhein: die Bank vor der Panoramascheibe, hinter der die friedlichen Riesen Pablo und Manfred gemächlich - und gerne auf dem Rücken - ihre Runden drehen.
Es ist der wohl entspannteste Platz am Niederrhein: die Bank vor der Panoramascheibe, hinter der die friedlichen Riesen Pablo und Manfred gemächlich - und gerne auf dem Rücken - ihre Runden drehen. Foto: Zoo Duisburg/M. Appel/Mathias Appel

Die Eingewöhnung von Pablo und Manfred verlief unaufgeregt, wie Sandra Dollhäupl erzählt: „Die ersten Tage verbrachten die Tiere noch im hinteren Bereich der Tropenhalle, haben sich dort in Ruhe eingefunden, ihre Pfleger kennengelernt und nach kurzer Zeit die übrige Anlage erkundet“, so die 33-jährige Biologin. Auch die Eigenheiten der zwei Brüder hat das Zoo-Team bereits ausgemacht. „Sie schwimmen beide gerne auf dem Rücken und benutzen zum Steuern vor allem ihre linke Brustflosse. Das haben sie sich von ihrem Vater abgeschaut“, weiß die Kuratorin. Was die Brüder auch eint, ist ihre Vorliebe für Muscheln. Neben den eiweißhaltigen Leckerbissen stehen täglich kistenweise knackiger Salat sowie verschiedene Sorten Gemüse auf dem Speiseplan der Seekühe.

Nach Duisburg verschlug es die zwei im Zoo Odense in Dänemark geborenen Brüder auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) mit Sitz in Nürnberg. Ob die zwei Brüder künftig eine passende Partnerin bekommen und sich dann möglicherweise Nachwuchs einstellen könnte, steht noch nicht fest. Sandra Dollhäupl: „Das Wasserareal der Tropenhalle bietet Raum für drei erwachsene Tiere. Die Entscheidung, ob wir zu einem späteren Zeitpunkt ein Weibchen bekommen, trifft ausschließlich das EEP auf Grundlage der Entwicklung des gesamten Seekuhbestandes in Europa“. Dabei ist die Bedeutung einer Reservepopulation unter geschützten Bedingungen nicht von der Hand zu weisen, denn Seekühe zählen zu den gefährdeten Tierarten. Lebensraumverschmutzung und Jagd setzen den charismatischen Schwergewichten immer häufiger zu.

In Duisburg werden Pablo und Manfred liebevoll umsorgt und sind ab sofort durch die Panoramascheibe der Tropenhalle Rio Negro zu sehen. Das weitläufige Wasserareal bewohnen sie mit verschiedenen südamerikanischen Fischarten.

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Bis zur Ankunft der Seekühe war es ein langer Weg. Rund ein Jahr lang bereitete das Zoo-Team die Ankunft der Seekühe intensiv vor. So wurde die bestehende Technik zur biologischen Wasseraufbereitung modernisiert, neue Filterelemente eingebaut und sechs Strömungspumpen verbaut. Sie lassen das Wasser optimal zirkulieren. Eine Futterplattform ermöglicht das Arbeiten mit den Seekühen unter der Wasseroberfläche, denn die Spezialanfertigung lässt sich bis zu einem Meter tief absenken. 433.000 Euro hatte die Sparkasse Duisburg für die komplexen Umbaumaßnahmen zur Verfügung gestellt.

(tw)