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Freilichtmuseum eröffnet: Rumeln-Kaldenhausen in drei Bildern

Freilichtmuseum eröffnet : Rumeln-Kaldenhausen in drei Bildern

Feierlich und stimmungsvoll, auch ohne Ministerin, war die Einweihung des Freilichtmuseums Rumeln-Kaldenhausen auf dem Gelände der Evangelischen Altenhilfe. Wappenwand und Bergbaumuseum werden jetzt vom „Bauerngedenken“ in einer nachgebauten Remise vervollständigt.

Das war natürlich ein Schlag ins Kontor für Organisator Ferdi Seidelt, als er kurz vorm Einweihungstermin die Absage von Heimatministerin Ina Scharrenbach wegen dringender Regierungsgeschäfte entgegennehmen musste - aber was soll’s. Prominenz war auch so da. Bezirksbürgermeisterin Elisabeth Liß zum Beispiel, die schöne Worte fürs bürgerschaftliche Engagement fand, oder (Feld-)Handballlegende Friedrich „Fritz“ Lintz, der 53 Jahre beim TV Rumeln und der HSG VeRuKa aktiv war - „darum bin ich noch fit“. Der Männer- und Frauenchor Rumeln 1877 hatte sich fürs Steigerlied und das Erntelied „Schau auf die Welt“ noch extra Verstärkung aus Wanheim geholt und harrte bis zum Einsatz brav bei 30 Grad in der Sonne aus. Ansonsten waren alle da, die am Montagmorgen Zeit dafür hatten. Melanie Moldenhauer vom Runden Tisch verlas stellvertretend die Grußworte der Ministerin, und neben Ferdi Seidelt selbst hatten die Initiatoren Walter Stärk und insbesondere Heinz Billen so viel zu erzählen, dass man sich um Wortbeiträge nun wirklich keine Sorgen machen musste.

Es sind aber auch viele schöne Geschichten hier quasi Stein geworden. Am Anfang standen Gelder zur Verschönerung des Ortsbildes und die Idee, das 1958 entworfene Wappen Rumeln-Kaldenhausens hier auf dem Gelände des alten Rathauses, ziemlich nah an der Grenze zwischen Rumeln und Kaldenhausen, aufzustellen. Zur Wappenwand kam dann der Stollen, als Abdullah Altun zwei Loren wieder fit machte, aber nur eine bei sich in Bergheim behalten wollte. So gibt es jetzt, ziemlich einzigartig in Deutschland, gleich zwei nachgebaute Stollen, die an die Zeche Mevissen in Bergheim bzw. deren Schächte Rumeln (“Zeche Fritz“, 1937-1973) und Kaldenhausen (1959-1973) erinnern. Nächstes Jahr ist glatte 50 Jahre Schicht im Schacht in Rumeln-Kaldenhausen, da könnte man die Feier auf der Rathauswiese wiederholen ...

Geschafft: Ferdi Seidelt, Heinz Billen und Walter Stärk mit ihren Ortsteil-T-Shirts und Bezirksbürgermeistern Elisabeth Liß.
Geschafft: Ferdi Seidelt, Heinz Billen und Walter Stärk mit ihren Ortsteil-T-Shirts und Bezirksbürgermeistern Elisabeth Liß. Foto: tw

„Aber waren wir nicht auch mal richtig bäuerlich?“, hatte sich Heimatforscher Heinz Billen gefragt und auch gleich geantwortet: An die 100 Höfe in Rumeln und Kaldenhausen konnte er in der Vor-Bergbau-Zeit identifizieren. Weshalb jetzt eine Bauernremise mit allerlei Gerätschaften das Freilichtmuseum vervollständigt. Wie Wappenwand und Stollen ist auch die Remise zur Düsseldorfer Straße, Ecke Rathausallee hin ausgerichtet, als Rumeln-Kaldenhausens stolze Schauseite. Die abends übrigens beleuchtet werden kann. Zwei Erklärtafeln sind beidseitig zu lesen.

Rumeln-Kaldenhausens stolze Schauseite.
Rumeln-Kaldenhausens stolze Schauseite. Foto: tw
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Ein Betrag knapp unter 100.000 Euro käme laut Ferdi Seidelt wohl für die Aufwendungen fürs Freilichtmuseum zusammen; da wird klar, wie viel Engagement seitens der Initiatoren und zahlreicher örtlicher Betriebe hier zusammengekommen sind.

Und ganz fertig ist das Museum immer noch nicht: Hinter der Remise sieht man die Baugrube für eine Backstube - die dann künftig als Grillplatz genutzt werden soll.