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Einjähriger Verkehrsversuch: Parkverbot für mehr Sicherheit

Einjähriger Verkehrsversuch : Parkverbot für mehr Sicherheit

Ab dem 15. September darf auf der Niederrheinallee zwischen Springenweg und Vutzkreisel nicht mehr geparkt werden. Die Regelung ist ein einjähriger Verkehrsversuch, um die Straße vor allem für Radfahrer sicherer zu machen.

2019 hatte die Stadt Neukirchen-Vluyn das „Klimafreundliche Mobilitätskonzept“ in Auftrag gegeben. Über 80 Maßnahmen trug daraufhin das Ingenieursbüro Runge IVP zusammen, die Neukirchen-Vluyn fußgänger- und fahrradfreundlicher machen sollen.

Auf der Niederrheinallee in Vluyn wurden bereits die Vorschläge „Tempo 30 zwischen Vutzkreisel und Springenweg“ sowie die „Einrichtung einer Fußgängerzone am Vluyner Platz“ umgesetzt. Nun soll in einem nächsten Schritt getestet werden, wie sich ein Haltverbot auf der Fahrbahn auswirkt. Das Ziel ist klar: Für Radfahrer soll es sicherer werden. Denn gerade von diesen werde die Situation durch den Auto- und Lkw-Verkehr sowie durch die parkenden Fahrzeuge als unsicher und unübersichtlich wahrgenommen, wie im Mobilitätskonzept festgehalten wurde.

Etwa 25 Parkplätze auf der Fahrbahn fallen somit ab dem 15. September, zunächst für ein Jahr, weg. Die größten Sorgen dürften sich die Geschäftsleute machen. Das ist auch Bürgermeister Ralf Köpke bewusst: „Wir werden den Kontakt zu den Betroffenen suchen und gemeinsam eruieren, welche weiteren Optionen im Rahmen des Versuchs sinnvoll sind.“ Die rund 30 Parkbuchten, die weiterhin erhalten bleiben, aber auch Parkplätze auf dem Leineweberplatz könnten beispielsweise fürs Kurzzeitparken ausgewiesen werden. Parkplätze an sich, wenn auch nicht mehr direkt vor jeder Geschäftstür, sollten in Vluyn genügend vorhanden sein: „Das Klimafreundliche Mobilitätskonzept hat in einer Parkraumerhebung festgestellt, dass genügend Parkmöglichkeiten in der unmittelbaren Nähe des Geschäftszentrums vorhanden sind, die auch zu verschiedenen Tageszeiten Kapazitäten bieten“, so Sabrina Daubenspeck von der Pressestelle der Stadt. Ein Monitoring des Ganzen mittels Verkehrssensorik und Befragungen sei aber ohnehin noch geplant.

Da der Wegfall der parkenden Autos vermutlich zu einer schnelleren Fließgeschwindigkeit des motorisierten Verkehrs führen wird, plant die Verwaltung zudem ein Überholverbot von Zweirädern einzuführen. „Wir wollen niemanden unnötig gängeln. Allerdings sollen Rad- und Fußverkehr in der Stadt künftig stärker gleichberechtigt zum Auto behandelt werden. Das wird im Falle von Vluyn Veränderungen für die Autofahrer bedeuten, die aber der Sicherheit der übrigen Verkehrsteilnehmer dienen“, verdeutlicht Köpke.