1. Moers Niederrhein

5. Haniel Klassik Open Air: Lauter Höhepunkte

5. Haniel Klassik Open Air : Lauter Höhepunkte

Eine Riesennummer war das fünfte Haniel-Klassik-Open-Air vorm Stadttheater. Allein zwölf Gesangssolisten aus dem Ensemble der Rheinoper, zwei atemberaubende Perkussionistinnen aus China, Opernchor und Duisburger Philharmoniker in Topform unterm fabelhaften Chefdirigenten Axel Kober, ein geradezu entfesselter Götz Alsmann - da hätte es das sowas von musiksynchrone Feuerwerk zum Soundtrack von „E.T.“ fast gar nicht mehr gebraucht. Das war aber auch sehr schön.

7.000 Menschen auf dem König-Heinrich-Platz, und man hatte einerseits das Gefühl, da passt kein einziger mehr drauf, andererseits ging es unglaublich entspannt zu. Die vielen Sicherheitskräfte machten einen guten, diskreten Job. Auf den Rasenkarrees herrschte Picknickatmosphäre.

Mit der Ouvertüre zu Wagners Fliegendem Holländer begann die wilde Fahrt, die bis zum Feuerwerk praktisch nicht mehr aufhörte. Götz Alsmann, der „in der Schule noch was gelernt“ hat, rezitierte Shakespeares Macbeth im Original und lieferte die wohl schnellste Opernführerlesung aller Zeiten ab. Wieder einmal war zu hören, dass die Rheinoper einfach tolle Sänger im Ensemble hat. Unter lauter Höhepunkten herausragend sei das Duett aus Cavalleria rusticana mit Irakli Kakhidze und der fantastischen Sarah Ferede genannt und die Arie der Liu aus Turandot mit der Glockenstimme von Anke Krabbe . Danach legte sich das gefühlt komplette Sängerensemble im Finale des ersten Aktes aus Turandot so sehr ins Zeug, dass man fürchten musste, da wäre auch mit der „Arie aller Arien“ nichts mehr draufzusetzen, doch Irakli Kakhidze, getragen von Chor und Orchester, fuhr mit „Nessun dorma“ den programmierten Triumph ein.

Packend und sozusagen sportlich war das Schlagwerkduell der chinesischen Perkussionistinnen Lin Chen und Beibei Wang, bevor die Duisburger Philharmoniker, die schon beim Intermezzo aus Cavalleria rusticana geglänzt hatten, das Publikum in Franz Lehárs Land des Lächelns entführten - obwohl, da waren die meisten zu diesem Zeitpunkt längst ... Sehr schön als letzte Gesangsnummer geriet das Duett von Mi und Gustl mit Chorong Kim und Götz Alsmann. Lin Chen und Beibei Wang duellierten sich dann noch einmal an Marimba und Vibraphon mit dem Orchester. John Williams‘ unsterbliche Musik zu „E.T.“ mit einem dramaturgisch supereffektvoll abgestimmten Feuerwerk setzte den grandiosen Schlusspunkt, und bestimmt flog da wer auf dem Fahrrad vorm Mond entlang ...