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OB bei der Schlackenverarbeitung: Kreislaufwirtschaft für Duisburg

OB bei der Schlackenverarbeitung : Kreislaufwirtschaft für Duisburg

Der Einsatz von Eisenhüttenschlacken ist ein bedeutsamer Beitrag zu einer wirksamen Kreislaufwirtschaft. Europaweit vorreitend bei diesem Transformationsprozess ist seit sieben Jahrzehnten das Institut FEhS in Rheinhausen: als Dienstleister in Sachen Schlacken, der die Nebenprodukte bei der Stahlherstellung zu Baustoffen wie Zement verarbeitet.

In der Reihe „Duisburgs Oberbürgermeister im Wirtschaftsdialog“ der Duisburg Business & Innovation (DBI) war Sören Link am Donnerstag beim FEhS-Institut für Baustoff-Forschung. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Transformation der Wirtschaft und der verstärkte Einsatz von Nebenprodukten aus der Stahlindustrie, etwa im Zement und im kommunalen Straßenbau. Dabei stellte das FEhS-Institut auch aktuelle Forschungen wie „SAVE CO2“ vor, die die neuen Schlacken der zukünftigen wasserstoffbasierten Stahlproduktion untersuchen.

Weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren: Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, FEhS-Vorstandsvorsitzender Markus Wischermann, bei Thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für das Thema Roheisen, FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche und der Vorsitzende des Fachverbandes Eisenhüttenschlacken Christian Renner, bei Thyssenkrupp Steel Europe verantwortlich für die Vermarktung der Nebenprodukte.

Oberbürgermeister Sören Link unterstrich bei seinem Besuch die Bedeutung von internationaler Spitzenforschung in der Kreislaufwirtschaft für Duisburg und die Zukunft der deutschen Industrie: „Gemeinsam mit Politik, Wirtschaft und Forschung müssen wir weiter hart daran arbeiten, nachhaltige Lösungen zu erarbeiten, um in den kommenden Jahren wirkungsvoll gegen den Klimawandel anzukämpfen.“ Damit könne man auch wirtschaftlich an Schlagkraft für Duisburg als größten Industriestandort im Ruhrgebiet und am Niederrhein gewinnen. „Die Stahlindustrie mit ihren hochwertigen Nebenprodukten ist darüber hinaus für Deutschland ein entscheidender Standortfaktor.“

 Oberbürgermeister Sören Link, Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, Thomas Reiche, Geschäftsführer FEhS-Institut, Markus Wischermann, Vorstandsvorsitzender des FEhS-Instituts, Christian Renner, Vorsitzender des im Institut ansässigen Fachverbandes Eisenhüttenschlacken.
Oberbürgermeister Sören Link, Rasmus C. Beck, Geschäftsführer DBI, Thomas Reiche, Geschäftsführer FEhS-Institut, Markus Wischermann, Vorstandsvorsitzender des FEhS-Instituts, Christian Renner, Vorsitzender des im Institut ansässigen Fachverbandes Eisenhüttenschlacken. Foto: Foto Uwe Köppen, Stadt Duisburg/Uwe Köppen

Für Thomas Reiche ist das Institut gut aufgestellt, den bewährten Einsatz industrieller Nebenprodukte aus der Stahlindustrie in Baustoffen und Düngemitteln auch zukünftig sicherzustellen: „Die kommende Umstellung der deutschen Stahlproduktion auf eine Direktreduktion/Elektroschmelz-Route führt zu völlig veränderten Nebenprodukten. Mit ‘SAVE CO2‘ sollen unter Federführung des FEhS-Instituts neue hochwertige Schlacken hergestellt werden. Ziel ist, diese Nebenprodukte aus einer transformierten Stahlindustrie auch zukünftig in der Zementindustrie einsetzen zu können, genauso wie der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen im Straßen- und Verkehrsbau.“

DBI-Geschäftsführer Rasmus C. Beck: „Ohne die Nebenerzeugnisse aus der Duisburger Stahlproduktion wären klimagerechter Zement und Straßenbauschlacke knapp. Am FEhS werden ökologisch nachhaltige Verfahren entwickelt, die international sehr gefragt sind.“

Der Einsatz von Schlacken-basierten Baustoffen und Düngemitteln hat in Deutschland allein in den letzten sieben Jahrzehnten den Abbau von mehr als einer Milliarde Tonnen Naturgestein vermieden. Das entspricht dem Volumen der Zugspitze. Mehr als die Hälfte davon entfiel auf den Verkehrswegebau. Im gleichen Zeitraum konnte durch die Substitution von Portlandzementklinker durch Hüttensand im Zement die Emission von 221 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

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Das FEhS-Institut für Baustoff-Forschung (FEhS leitet sich vom früheren Namen ab: Forschungsgemeinschaft Eisenhüttenschlacken) ist seit über sieben Jahrzehnten die europaweit führende Adresse für Forschung, Prüfung und Beratung zu Baustoffen und Düngemitteln aus Eisenhüttenschlacken. Als moderner Dienstleister sind die Experten mit sieben Laboren, dem Kompetenzforum Bau und einem Netzwerk aus Industrieverbänden, Behörden, Normungsgremien sowie Einrichtungen aus Wissenschaft und Forschung ein begehrter Partner für Mitgliedsunternehmen und Kunden aus aller Welt.