1. Niederrhein

Klimabäume für Naturpark auf dem Friedhof

Klimabäume : Naturpark auf dem Friedhof

Auf dem Dorffriedhof im Stadtteil Neukirchen entsteht ein neuer Naturpark. Vier neue Obstbäume wurden nun gepflanzt.

Der Dorffriedhof ist längst mehr als ein Friedhof. Er ist auch Parkanlage, Treffpunkt, ein Ort des Lebens und Erlebens – für Jung und Alt. Das überzeugte auch den Regionalverband Ruhr (RVR). Dieser hatte einen ökologischen Wettbewerb ausgeschrieben, bei dem sich Einrichtungen bewerben konnten, um Bäume geschenkt zu bekommen. Ein wichtiges Kriterium war, dass die Bäume für Projekte genutzt werden, die Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen.

Beworben hatte sich Frank Rusch, Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Neukirchen, mit einem „paradiesischen Projekt“: „Der Friedhof soll ein Ort der Hoffnung sein. Wir wollen zeigen, dass hier etwas Neues entsteht und wächst.“ Kindergartenkinder könnten hier erleben, dass „Äpfel von Bäumen und nicht von Aldi“ stammen. „In zwei, drei Jahren werden die Bäume die ersten Früchte tragen. Die Kindergärten können dann zum Pflücken kommen und Apfelmus oder Pflaumenkuchen mit ihrer Ernte herstellen“, so der Plan. Eventuell könnten Baumpatenschaften von den Einrichtungen übernommen werden. Mit Konfirmandinnen und Konfirmanden soll der Ort besucht werden, um über die Schöpfung im Angesicht des Todes zu sprechen. Aber auch andere kirchliche Gruppen dürften das Obst nutzen. „Die ganze Gemeinde kann sich hier einbringen“, hofft Rusch.

Die neuen Bäume sind Teil eines ökologischen Gartens, der auf dem Dorffriedhof entsteht. „Wir haben immer mehr Freifläche, da der Platzbedarf für Gräber gesunken ist“, erklärt der Friedhofsbeauftragte Ulrich Leikefeld und verweist auf die stetig steigende Anzahl von Urnenbeisetzungen. Diese Flächen im hinteren Bereich der Anlage sollen genutzt werden, um einen Naturpark anzulegen. Bereits im vergangenen Jahr wurden hier fünf neue Bäume gepflanzt. Im Zuge der jetzigen Pflanzaktion wurden neben den vier neuen Obstbäumen auch noch zwei portugiesische Lorbeeren angesiedelt. Außerdem entsteht eine Blumenwiese und es laufen Gespräche mit dem Imkerverein, der Bienenstöcke aufstellen möchte. „Ob Schulklassen, Kitas oder die Älteren – an unserem Park soll sich jeder erfreuen können“, wünscht sich Leikefeld, der noch dringend auf der Suche nach Sponsoren für Sitzmöglichkeiten ist: „Bänke haben wir noch zu wenig.“

„Aus einem Friedhof, der natürlich ein Ort der Trauer ist, wird ein Ort der Begegnung und Kommunikation“, freut sich auch Bürgermeister Ralf Köpke, dass ein solches Projekt in seiner Stadt umgesetzt werden kann.

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Weitere Pläne für den Friedhof werden auch noch verraten: „Ich würde gerne einen Gedenkplatz errichten, der für all diejenigen ist, die sonst keinen Platz zum Trauern haben, weil es zum Beispiel keine Grabstätte gibt oder diese zu weit entfernt liegt“, erzählt Pfarrer Frank Rusch. Auch eine spezielle „Trauerbank“, auf der Menschen, die jemanden zum Sprechen brauchen, einen Gesprächspartner finden, sei eine Idee. Außerdem sei ein Sternenkinderfeld geplant. „Eine wirklich wichtige Sache für die Eltern und Angehörigen“, findet Ulrich Leikefeld, „bisher gibt es so etwas in Neukirchen-Vluyn nicht.“