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Programmieren für alle: "Jugend hackt"-Lab startet am Gymnasium in den Filder Benden

Programmieren für alle : "Jugend hackt"-Lab startet am Gymnasium in den Filder Benden

Mit „Coding“ die Welt verbessern: Ende September startet ein „Jugend hackt“-Lab in Moers. Die Stadtverwaltung hatte im Mai den Zuschlag erhalten, das Labor in Moers einzurichten.

Das Labor (“Lab“) nutzt aktuell Räumlichkeiten am Gymnasium in den Filder Benden (Zahnstraße 43). So sollen Jugendliche einen verantwortungsvollen Umgang mit Technik lernen und das Programmieren (Coding) kennenlernen. „Im weitesten Sinn geht es darum, Medienbildung zu betreiben“, erläutert Stephan Bernoth, Leiter der Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Moers. Die Open Knowledge Foundation Deutschland als Ideengeberin der Labs (Kurzform für Laboratorium) möchte einen niederschwelligen Zugang zu Medien und Technik für alle gesellschaftlichen Schichten möglich machen. Zielgruppe sind grundsätzlich Jugendliche von 12 bis 18 Jahren. „Toll, dass dieses schöne Projekt hier einen so geeigneten Ort gefunden hat. Die Schule konnte bereits viele Erfahrungen sammeln, die bestens zu der Idee von ‘Jugend hackt‘ passen“, freut sich der zuständige Beigeordnete Claus Arndt.

Der Zugang ist eher praktisch orientiert und spielerisch angelegt. Programmierkenntnisse oder ähnliches sind nicht erforderlich. „Wichtig ist, schnell ‘ans Machen‘ zu kommen“, sagt Lehrer Marc Lachmann. Für die Kinder und Jugendlichen sei es auch wichtig, etwas mitzunehmen. Wie begeistert die Zielgruppe sein kann, zeigten Workshops im Rahmen des Technik-Festivals „Hello World“ in Jugendzentren in Moers. „Die Sozialpädagoginnen und –pädagogen waren positiv überrascht, dass sich die Kids bis zu fünf Stunden lang konzentriert mit einem Roboterprojekt befassen“, schmunzelt Bernoth. In dem Moerser Lab gibt es mehrere Computer, 3D-Drucker, einen Lasercutter für Holzarbeiten und weitere Technik. Geplant ist, durch Fördermittel weitere Hardware zu beschaffen.

Das Lab ist zwar räumlich am Gymnasium in den Filder Benden angedockt, steht aber allen jungen Menschen aus der Region offen. „Eigentlich bräuchten wir an jeder Schule ein Lab“, verdeutlicht Lachmann die Bedeutung. Er arbeitet nach der Schule ehrenamtlich in dem Lab. Seine Schüler könnten sich künftig einbringen und Jüngeren die Hintergründe erläutern. Schuldezernent Arndt hat Hinweise von Firmen in Moers bekommen, die ebenfalls die Bedeutung des Themas erkannt haben und sich auch finanziell einbringen wollen. Er sieht zudem ein großes Potenzial, das Lab künftig mit den Themen rund um Open Data zu vernetzen, wo wichtige Zahlen und Fakten für die breitere Öffentlichkeit aufbereitet und verfügbar gemacht werden. Die Workshops zu verschiedenen Aspekten des Codings sollen künftig alle zwei Wochen stattfinden. Dazu können sich noch junge Mentoren beim Lab melden, die die Themen erläutern.

Anmeldungen für Workshops nimmt die Stabsstelle Digitalisierung unter der E-Mail-Adresse offenedaten@moers.de oder telefonisch unter 02841 201298 entgegen. Dort können sich auch potenzielle Mentoren melden.