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MSV Duisburg: Geht’s nur mit Gegentor?

MSV Duisburg : Geht’s nur mit Gegentor?

Der MSV Duisburg muss am Sonntag bei Wehen Wiesbaden ran (Anstoß: 14 Uhr). Trainer Pavel Dotchev kehrt aus der Zuschauerposition zurück an den Spielfeldrand. Auch Dominik Schmidt darf wieder innen verteidigen.

„Glauben Sie mir, für die Zuschauer ist das schön, für den Trainer aber nicht“, sagte Pavel Dotchev. Die Partie gegen Kaiserslautern musste er wegen einer Gelbsperre von der Tribüne aus verfolgen. Sogar einen Espresso hat er sich gegönnt, um sich mit der ungewohnten Perspektive anzufreunden. Genutzt hat es aber nichts. Im Gegenteil, es war für das Spiel sogar das grundfalsche Getränk (aber Bier während des Spiels hätte er aus Prinzip nicht getrunken).

Wie die beiden Heimspiele zuvor war auch das Spiel gegen den FCK nichts für schwache Nerven: Nach dem gedrehten Spiel gegen Türkgücü München (3:2 nach 0:2-Rückstand) und dem gegen Waldhof Mannheim von Leo Weinkauf in der 90. Minute gehaltenen Elfmeter (inklusive Nachschuss - 1:1) gab es am Dienstag im Traditions- und Kellerduell ein Unentschieden nach zweimaligem Rückstand. Wilson Kamavuaka krönte seine Leistung als Mann des Spiels mit dem 2:2 in der Nachspielzeit - letztlich also ein gewonnener Punkt.

„Man könnte denken, dass man von da oben besser sieht“, so Dotchev, „aber ich sehe von unten definitiv besser.“ Und vor allem eins hat ihm auf der Tribüne gefehlt: der Kontakt und die Möglichkeit, Einfluss zu nehmen. „Ich musste mich richtig zurückhalten.“ Wie der „Reviersport“ erfuhr, lief Dotchevs Kontakt zu seinem Stellvertreter Philipp Klug an der Seitenlinie per Telefon zum noch weiter oben sitzenden Branimir Bajic - ein direkter Kontakt wäre verboten gewesen ...

Ist ja nochmal gut gegangen dank einer engagierten zweiten Halbzeit des MSV gegen bärenstarke Pfälzer. „Ein bisschen versteckt“ habe sich seine Mannschaft, so Dotchev, „wir haben zu viel Respekt vorm Gegner gehabt“. Beispielsweise Joshua Bitter habe zu Anfang auf der für ihn ungewohnten Innenverteidigerposition zu viele Unsicherheiten gezeigt, sich in der zweiten Halbzeit aber gesteigert - wie die gesamte Mannschaft mit dem überragenden Kamavuaka an der Spitze.

Der MSV Duisburg braucht wohl erst ein Gegentor, um wach zu werden. „Wenn wir nichts zu verlieren haben, dann spielen wir befreit“, so Dotchev. Die kämpferische Haltung, dass der MSV anders als in der Hinrunde nicht aufsteckt, sondern bis zum Schluss alles versucht, die gefällt dem Trainer schon, aber wenn’s nach ihm ginge, müsste das „nicht immer so weitergehen. Ich wünsche mir, dass wir mal nach 75 Minuten 3:0 führen ... und dann noch eine Rote Karte für den Gegner ...“

Der nächste Gegner, der SV Wehen Wiesbaden, ist saisontechnisch quasi genau in dieser Wunschposition, liegt mit 52 Punkten auf einem sicheren sechsten Platz. Nach oben geht nicht mehr viel, nach unten kann nichts mehr passieren, „die haben keinen Druck“, so Dotchev. Ob das aber ein Vorteil ist? „Hängt von uns ab.“

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Dominik Schmidt wird nach seiner Gelb-Rot-Sperre wohl wieder als Innenverteidiger auflaufen. Vincent Vermeij kämpfe sich im Training immer näher heran, während Mirnes Pepic etwas stagniere, so Dotchev auf der PK am Freitag. Für Velkov und Palacios bestehe noch Hoffnung auf einen Einsatz vorm Saisonende. Der Takt bleibt hoch: Schon am Mittwoch (19 Uhr) steigt das Nachholspiel bei Dynamo Dresden.