1. Moers Niederrhein

In Rheinhausen: Duisburgs modernste Feuerwache

In Rheinhausen : Duisburgs modernste Feuerwache

Im Budget geblieben und im Zeitplan geblieben ist der Bau der neuen Feuerwache in Rheinhausen, den die DIG am Montag offiziell der Berufsfeuerwehr der Stadt Duisburg übergeben hat. Mitte April zieht die Feuerwache 6 hier ein.

„Ich freue mich riesig“, sagt Oliver Tittmann, dann setzt der Kompressor ein und der Feuerwehrchef ist nicht mehr zu verstehen. Die Technik funktioniert, das wird deutlich, und wie sehr sich Tittmann und seine Kollegen auf die neue Wache freuen, auch. Als Feuerwehrmann Marko Fydrich die Presse später durch die neuen Gebäude führt, zieht er immer mal wieder Vergleiche zur alten Wache 6 an der Friedrich-Ebert-Straße. „Sag’s lieber nicht“, fällt ihm Tittmann dann manchmal ins Wort, aber auch so wird klar, welchen Fortschritt der Neubau für die tagtägliche Arbeit der Feuerwehrleute darstellt. Nur ein Beispiel: Das neue Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, kurz HLF, ist so groß, dass es kaum noch in die alte Wache passt. Und: „Hatten wir so vorher auch nicht“, sagt Fydrich häufiger, zum Beispiel, als er den 70 Quadratmeter großen Schulungsraum zeigt.

Dass es so gut und schnell - 14 Monate Bauzeit - gegangen ist und auch der Kostenrahmen von 17 Millionen Euro eingehalten wurde, hat mit der „Erfolgsgeschichte“ DIG zu tun, so Oberbürgermeister Sören Link. Anfang 2019 wurde die Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) installiert. Darin hat sich die Stadt mit 75,1 Prozent der Anteile mit dem Duisburger Hafen (24,9 Prozent Anteile) zusammengeschlossen, um sich das Know-How aus Ruhrort zu sichern und nötige Infrastrukturmaßnahmen insbesondere rund um den Hafen schneller angehen zu können. Jetzt hat die DIG die neue Wache termingerecht und unter Einhaltung des Budgets fertiggestellt. „Die DIG hat auch viele Ideen eingebracht“, berichtet Tittmann, als praktisches Beispiel etwa Räume, wo die Feuerwehrleute künftig nach ihren 24-Stunden-Schichten ihre Bettenrollen lassen können. Auch hat die Wache jetzt einen Einsatzvorbereitungsraum, wo die schweren Einsatzmonturen hängen - früher hingen die immer an den Fahrzeugen.

Für Martin Murrack, Stadtdirektor, Kämmerer und seit drei Jahren auch Feuerwehrdezernent, ist es der erste Neubau einer Feuerwache in Duisburg. Weitere sollen folgen: als nächstes der Neubau der Feuerwache 1 und mehrere Gerätehäuser für die freiwillige Feuerwehr sowie weitere Rettungswachen.

Die 2.500 Quadratmeter Nutzfläche der neuen Wache Rheinhausen verteilen sich auf drei Gebäudeteile. Im Gebäudetrakt A sind im Erdgeschoss drei Fachwerkstätten untergebracht: die Krankentragenwerkstatt, die Pulverlöscherwerkstatt und eine Armaturenwerkstatt, in denen künftig entsprechende Gerätschaften aus allen Duisburger Feuerwachen repariert und gewartet werden. Im ersten Obergeschoss sind 28 Ruheräume, die alle einzeln alarmiert werden können (wenn zum Beispiel nur ein Einsatzfahrzeug besetzt werden muss) - früher wurde immer die komplette Schicht geweckt ... Außerdem gibt’s Gästezimmer, etwa für Praktikanten von anderen Feuerwehren. Der Sportraum wartet noch auf Geräte. Zwei Fernsehzimmer und eine Dachterrasse sorgen für Wohlfühlatmosphäre. „Wir leben von Teamarbeit“, sagt Oliver Tittmann, „da gehört Wohlfühlatmosphäre zu den ganz wichtigen Aspekten des Arbeitsplatzes.“ Und er entschuldigt sich fast, dass die Kühlschränke in der Küche - die Feuerwehrleute versorgen sich selbst - aussehen wie Panzerschränke. „Die Wache ist ja 24/7 belegt, da wird alles drei- oder viermal so viel beansprucht wie zuhause“, so Tittmann, „deshalb ist hier alles so ein bisschen feuerwehrsicher ...“

  • Schwerer Verkehrsunfall : PKW prallt gegen Baum
  • Uwe Busch, Stadtsportbund, und Kathrin Naß,
    41. Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg : Die Runde der Solidarität
  • Ob’s kommenden Samstag wieder so sonnig
    Unsere Serie zur Enni-Laufserie : Countdown läuft - und dann die Serie

An die große Fahrzeughalle schließt sich Gebäude B an. Hier ist die „für Duisburg einzigartige“ Desinfektionsanlage untergebracht mit Materiallager für Säuren und Basen, Desinfektionsschleusen für die Rettungskräfte und zwei Hallen oder Garagen für die Desinfektion ganzer Fahrzeuge. Oben drüber ein Raum, „der hoffentlich nie gebraucht wird“, so Marko Fydrich: die redundante Leitstelle. Wenn etwa die Hauptfeuerwache in Duissern wegen eines Bombenfundes geräumt werden musste, konnte die Leitstelle von Homberg aus mit einer Art Fernbedienung geführt werden. In Rheinhausen kann die Leitstelle jetzt komplett ersetzt werden. Das Notstromaggregat, auch das ist neu, kann die Wache 6 nicht nur 24, sondern 72 Stunden am Laufen halten.

Draußen gibt’s eine Übungsfläche mit Ölabscheider, einen Kunstrasenfußballkäfig und eine Laufstrecke. Die Einsatzfahrzeuge rücken nach vorne auf die Neue Krefelder Straße aus und können hintenrum wieder in die Fahrzeughalle rein, das erspart lästige Wendemanöver.

Am 18. April ist der Umzug bei selbstverständlich laufendem Betrieb. Am 6. Mai können sich beim ersten Tag der offenen Tür dann alle Rheinhauser ihre neue Feuerwache anschauen.