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"Die Aussicht wird ja schöner"

"Die Aussicht wird ja schöner"

Hafenchef Erich Staake, Oberbürgermeister Sören Link und Vertreter von DB Schenker und der Daimler AG haben den symbolischen Spatenstich für die erste Halle auf der Mercatorinsel vorgenommen.

Die Zufahrtsstraße heißt immer noch Speditionsinsel, aber ab dem 1. Juni ist der Name Mercatorinsel fürs "Filetstück" amtlich. Seit der Jahrtausendwende liegt das Gelände brach; alle bisherigen (Um-) Nutzungspläne scheiterten. Zum Fototermin hat Duisport einen Bagger angekarrt, um deutlich zu machen: Jetzt geht es los hier. "In zwei, drei Wochen wird man hier einen Wald von Pfeilern sehen", sagt Dr. Ghanem Degheili, der bei Duisport die Flächenentwicklungen managt. Schon im Oktober soll in der ersten Halle ein Probebetrieb stattfinden.

 Mit dem Bau der ersten Halle (oben links vom Knick) wird jetzt begonnen, Halle 2, die Fußgängerbrücke, Kreuzfahrtanleger und Park sollen später kommen.
Mit dem Bau der ersten Halle (oben links vom Knick) wird jetzt begonnen, Halle 2, die Fußgängerbrücke, Kreuzfahrtanleger und Park sollen später kommen. Foto: Duisport

"Wir investieren", erklärt Hafenchef Erich Staake. 15 Millionen gibt Duisport für das Logistikzentrum aus. Insgesamt 50.000 Quadratmeter Hallen sind geplant; begonnen wird mit dem ersten, 25.000 Quadratmeter großen Hallenkomplex "hinterm Knick" und 1.500 Quadratmetern Büros. Von hier aus will DB Schenker Einzelteile und Fahrzeugkomponenten für Mercedes-Vans "konsolidieren", verpacken und verschiffen. Für die Container gebe es eine Art "internen Verkehr", erklärt Degheili; sie würden per Lkw unterm Karl-Lehr-Brückenzug durch zum nahe gelegenen DeCeTe-Containerterminal gebracht.

Die Daimler AG ist nach der Volkswagen AG und Audi bereits der dritte Automobilhersteller, der vom Duisburger Hafen aus Fahrzeug-Einzelteile ins Ausland exportiert.

Wann die umstrittene Halle 2 auf dem oberen, aufgeschütteten Teil der Mercatorinsel kommt, ist noch nicht sicher. "Wir stehen Gewehr bei Fuß", so Staake, der sich bei der Gelegenheit noch einmal bei der Stadt Duisburg und den Genehmigungsbehörden für die konstruktive Zusammenarbeit bedankte. Oberbürgermeister Sören Link legte in seiner Ansprache Wert auf die Feststellung, dass Duisburg zügig sei, wenn es um Genehmigungen für Industrie und Gewerbe gehe. "Ich weiß, dass es nicht nur Fans für dieses Projekt gibt", so Link, sieht sich aber trotzdem als Sieger im Wettbewerb um Flächen und Investitionen.

"Die Aussicht wird ja besser", sagt Erich Staake, der zwar gelegentlich zum Italiener hoch oben auf dem Hotel La Vigie, zum "Hübi" unten am Leinpfad aber eher nicht geht, und erinnert an Staub und Ruß auf der einstigen Erzinsel. "Wir hatten hier drei verrostete Kräne, das waren die schlimmsten Kräne im ganzen Hafen. Jetzt wird es hier eine erhebliche Aufwertung geben." Staake weist noch einmal auf das Gesamtkonzept hin, mit 35.000 Quadratmetern Park rund um den "Poseidon", Promenade zur Ruhrorter Seite und einem zweiten Steiger für Flusskreuzfahrtschiffe. "Aller Voraussicht nach bekommen wir auch eine Fußgängerbrücke", so Staake. Vorgesehen ist sie ungefähr auf Höhe der Einmündung der Gilden- in die Krausstraße. "Der Standort hat mit der Schifffahrt zu tun", erklärt Ghanem Degheili; weiter vorne im Hafenmund hätte die Brücke in der Mitte eine Stütze gebraucht.

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Und Staake meint auch die Zukunftsaussichten: "Bis zu 500 Arbeitsplätze, das ist für Duisburg gar nicht hoch genug einzuschätzen. Schauen Sie mal, wie stabil die Beschäftigungslagen in der Logistik sind! Unsere Branche boomt nach wie vor."

(Niederrhein Verlag GmbH)