1. Moers Niederrhein

5G im Duisburger Hafen: Damit’s im Logport schneller geht

5G im Duisburger Hafen : Damit’s im Logport schneller geht

Im Logport Rheinhausen wird mit einem internen 5G-Mobilfunknetz getestet, wie die Abläufe im Containerumschlag teilweise automatisiert und damit effizienter gemacht werden können.

Die Logistikbranche tut sich schwer mit der Digitalisierung. Beim Startschuss für das 5G-Projekt erzählte Hafenvorstand Thomas Schlippköther von einem Kunden, der einen Auftrag nicht einfach per E-Mail schickt, sondern ihn ausdruckt, abfotografiert, das Foto scannt und den wiederum ausgedruckten Scan dann - faxt. Aus Angst vor Manipulationen. Transportunternehmen lassen sich nicht gerne in die Karten kucken. Es wäre ein Leichtes und mit rund 120 Euro pro Stück auch finanziell überschaubar, jeden Container mit einem GPS-Tracker auszustatten, um jederzeit überall seine Position verfolgen zu können, doch die meisten Logistikunternehmen „möchten lieber nicht“.

Auch mit dem 5G-Projekt zur teilautomatischen Steuerung der Abläufe steht der Duisburger Hafen erstmal ziemlich alleine da. „Die anderen sagen: Wenn Ihr fertig seid, wollen wir das auch“, so Thomas Schlippköther, der kurz vor seinem Ausscheiden eine gewisse Lust an den Tag legt, aus dem Nähkästchen zu plaudern.

Projektpartner freilich hat der Hafen. Die Uni Duisburg-Essen koordiniert die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, namentlich Professor Andreas Stöhr vom Institut für Optoelektronik mit seinen Studenten. Die Duisburger Firma Polo ist in Sachen Krantechnologie dabei. Die Telekom stattet das Testgelände - die Terminals von DIT und D3T im Rheinhauser Logport - mit einem 5G-Campus-Netz aus. Das ist im Unterschied zum „öffentlichen“ 5G-Mobilfunk lokal begrenzt und quasi exklusiv - siehe eingangs in Sachen Logistik und Transparenz ... Die Stadt Duisburg unterstützt das Projekt auch irgendwie. Die benötigten Fördergelder, rund eine Million Euro in den nächsten zwei Jahren, stellt das Land bereit.

Getestet wird vor allem die teilautomatische Steuerung der Containerkräne. Dadurch sollen sie effizienter werden. Erstmal geht es dabei nur um die Abfertigung von Zügen. Eine effizientere Steuerung könnte langfristig 50 neue KV-Terminals ersetzen, rechnet Schlippköther vor - bedeutet also auch eine Ersparnis an Logistikflächen. Und nicht zuletzt werden die Kranführer entlastet, wenn ein Teil ihrer Arbeit künftig „von alleine“ abläuft.