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Digitalisierung im Hafen: „Blitzertechnik“ für  Container

Digitalisierung im Hafen : „Blitzertechnik“ für  Container

Im Logport Rheinhausen wurde jetzt ein Kamerasystem installiert, das Containercodes lesen und Beschädigungen an Containern erkennen kann.

„Rivergate“ heißt das System, das Duisport zusammen mit dem industriellen Bildverarbeiter Vitronic entwickelt und im Duisburger Trimodal-Terminal (D3T) in Rheinhausen erfolgreich getestet hat.

Für Straßen und Schienen gibt es bereits solche sogenannten „OCR“-Gates - „Optical Character Recognition“ steht für optische, also kamerabasierte Text- bzw. Zeichenerkennung -, für die Wasserseite ist Rivergate eine Premiere. Die Kameras können beim Be- und Entladen eines Schiffes in wenigen Sekunden und mit einer Erkennungsrate von fast 100 Prozent die ID, den individuellen Nummerncode eines Containers digital erfassen und mit der Ladeliste des „Terminal Operating Systems“ abgleichen.

Die neue Technik hilft enorm, um Fehlverladungen zu vermeiden. Projektkoordinator Reiner Wodey führt das vor, indem er einen Teil der Container-ID abklebt: Tatsächlich: Was das System nicht (er)kennt, kann nicht verladen werden. Ums fachmännisch auszudrücken: Im Falle eines Misspickings kann der Spreader nicht mehr entriegelt werden.

Wie viele Container jährlich aufs falsche Schiff gesetzt werden, kann D3T-Geschäftsführer Ralf Jahnke gar nicht genau sagen, aber schon ein einziger Container kann ja Millionenwerte beinhalten, und auch der Rück- und Neutransport eines einzigen fehlverladenen Containers verursacht erhebliche Kosten.

Auch versicherungstechnisch hilft Rivergate: „Einmal abgesetzt, gilt die Ladeeinheit als einwandfrei angenommen, auch wenn sie bereits beschädigt war“, so Duisport-Vorstand Thomas Schlipköther. „Jetzt können wir den Zustand der Container sofort beweiskräftig belegen und ihren Aufenthalt im Terminal lückenlos dokumentieren.“

Nicht zuletzt erleichtert die Digitalisierung hier wie auch schon im vor einigen Wochen vorgestellten 5G-Projekt die Arbeit des Kranführers, wie Reiner Wodey betont. Indem sie nämlich weg vom rückenschädigenden, pausenlosen Vornüberblick hin zum schonenderen Blick auf den Bildschirm führt.

Dass die Firma Vitronic ihr Handwerk versteht, können Autofahrer bestätigen: Das Unternehmen produziert auch die Technik für Blitzersäulen ...