Kirchenkreis Moers : Besuch aus dem Müllgebiet in Kairo
Du-West/Moers Schwester Demiana lebt und arbeitet normalerweise in Ezbet el-Nakhl, einem Müllgebiet in Kairo. Dort ist sie als Leiterin der Mahabba-School tätig.
Die Schule ist Teil eines großen Projektes des Schwesternordens „Daughters of Saint Mary“ mit einem Gesundheitszentrum, einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung inklusive Werkstatt und Wohnheim sowie einem Sozialberatungsdienst. Für mehrere Tage besuchte Schwester Demiana jetzt den Kirchenkreis Moers, um sich darüber zu informieren, wie die ev. Kirche am Niederrhein auf besondere Situationen von Menschen eingeht.
In Duisburgs Stadtteil Homberg erhielt sie Informationen von Silke Horstmann aus dem Leitungsteam der „Hochheider Tasche“ über die Lebensmittelausgabe der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Homberg und Hochheide. „140 Kundinnen und Kunden haben wir. Dahinter stehen mit Kindern, Ehepartner oder Ehepartnerin etwa 350 Personen“, erklärte die 49-Jährige. „Jeden Mittwoch geben wir Obst, Gemüse, Brot, Konserven etc. an Menschen in schwieriger finanzieller Situation ab. Diese werden von Supermärkten und Einzelhandelskaufleuten gespendet, manches muss aber auch zugekauft werden.“ Ein verlässliches Team organisiere die Hochheider Tasche ehrenamtlich. Um die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen, wären weitere ehrenamtliche Mitarbeitende hilfreich, sagte Horstmann.
In Rheinhausen besuchte Schwester Demiana die „Tagespflege an der Friedenskirche“. Die Einrichtung der Grafschafter Diakonie ist ein Ort für Seniorinnen und Senioren, die von ihren Angehörigen zuhause gepflegt werden. Betreut von Fachkräften der Grafschafter Diakonie finden sie dort einen ganz normalen Alltag, erleben soziale Kontakte und können beim gemeinsamen Singen, Spielen, Basteln und bei Alltagsbeschäftigungen wie beim Tischdecken oder Spülmaschineausräumen gute Momente genießen. Dafür ist die Einrichtung im Gemeindezentrum der Ev. Emmauskirchengemeinde Bereich Friedenskirche von Montag bis Samstag von acht bis 16 Uhr geöffnet. Angehörige bekommen durch diese Einrichtung Auszeiten von der Pflege, die sie zur Erholung ebenso nutzen können wie für Behördengänge, Arztbesuche etc..
Ihr Besuch führte sie auch zum Mittagstisch der Evangelischen Kirchengemeinde Moers-Scherpenberg. „Es wird gute Arbeit geleistet bei den Einrichtungen, die ich besucht habe“, resümierte Schwester Demiana nach den Besuchstagen beeindruckt. Der Besuch diente allerdings nicht nur dem Kennenlernen der Projekte am Niederrhein, sondern Schwester Demiana berichtete ihrerseits auch über den Fortgang des Baus des neuen Krankenhauses in Ezbet el-Nakhl. Die evangelischen Kirchengemeinden, die den Kirchenkreis Moers bilden, haben über Spenden dabei in enger Verbundenheit mitgeholfen. Denn seit dem Jahr 1979 unterhält der Kirchenkreis Moers eine Partnerschaft mit der koptischen Kirche in Ägypten, zu der der Orden gehört. Pastor Dietmar Boos, Vorsitzender des kreiskirchlichen Ägyptenausschusses, konnte so auch Details der Unterstützung des Krankenhausprojekts benennen: „Bis heute haben wir knapp 12.000 Euro an Spenden bekommen.“