Sommerfest am 26. August : 60 Jahre Tennis in Rumeln-Kaldenhausen
Rumeln-Kaldenhausen Es war nicht Boris Becker, es war nicht Steffi Graf, die dem TC die Wege ebneten: Die Geburtshelfer saßen im gerade eingeweihten Rathaus.
Wenn jetzt im August der Tennis-Club Rumeln-Kaldenhausen auf 60 Jahre blickt, dann war er nach dem Fußball-Club (seit 1955), dem Angelsportverein Gut Biss (1960) und der Wassersportgemeinschaft (1961) der vierte Verein, der die Schnellzuwachsgemeinde Rumeln-Kaldenhausen zu Zeiten des Wirtschaftswunders um eine weitere Klub-Perle bereicherte.
Deswegen feiert der TC am kommenden Samstag, 26. August, 12 Uhr, auf seiner Anlage an der Lortzingstraße 1 ein schmuckes Sommerfest mit Hüpfburg, Kinder-Schnuppertennis, Bierpongturnier, Kaffee, Kuchen, Grill, Bier und einer großen Tombola. Spektakulär wird um 14 Uhr das Show-Match zwischen dem ehemaligen ATP-Spieler Sascha Hesse und Ex-Bundesliga-As Bernd Lenten. Ab 19 Uhr steigt eine Clubhaus-Party mit DJ David. (Karten zur Party bitte anfordern bei Tatjana Lemken, 0162/7101970.)
Was eigentlich ist so besonders an einem Verein, der über Jahrzehnte gebetsmühlenartig verlautbart, „ganz normal“ zu sein? Erhellendes verrät die Chronik von Journalist Wolfhard Schirrmacher, langjähriger Spieler und Funktionär im TC. So verriet ihm Gründer Hans Tönnissen anlässlich der 50-Jahr-Feier in einem Interview, dass damals der Gemeinderat, wenn er denn helfen solle, einmütig meinte, dass der Tennis-Club sozialverträglich und für jeden Rumeln-Kaldenhausener offen daherkommen müsse.
Das war 1962/63, also zu Zeiten, wo Tennis noch in weiß war und ein gewisser Wilhelm Bungert beste Arbeit in Wimbledon leistete. Mithin war noch nichts vom Becker-Graf-Boom und dem Trend zum Volkssport zu spüren, das geschah erst 20 Jahre später. Der TC Rumeln-Kaldenhausen war in dieser Hinsicht Vorreiter, wenn er auch, zusammen mit den Reitern und Seglern, dann doch mehr die Upperclass abbildete. Derweil delektierte sich das gemeine Volk an Fuß- und Handball, rannte die Aschenbahn runter oder warf die Angel aus in den Baggersee.
Auffällig war, dass von Beginn an bekannte Namen aus Verwaltung und Politik die Geschicke prägten: Paul-Herbert Bellin, Udo Kerick, Robert Kisters, Reiner Sanner, Hans Tönnissen, Peter Wey, Sepp Wurm – die Liste ließe sich beliebig erweitern.
So oder so, sensationelle 600 Tennisfreunde bereits zehn Jahre nach Beginn bedeuteten über viele Jahre ein Mitglieder-Hoch mit Substanz – von dem der Verein noch heute zehrt. Das Club-Profil wurde und wird geschärft durch beispielhaftes Schultennis, hochwertige Turniere, engagierte und erfolgreiche Meden-Teams, aber auch großartige Feiern im „Haus Waldborn“ und auf der Anlage. Über allem steht das ausgeprägte und offene Miteinander – so wie es die Gründer anno 1963 wollten.