1. Moers Niederrhein

DGB-Kundgebung in Duisburg: 1. Mai in der City!

DGB-Kundgebung in Duisburg : 1. Mai in der City!

„Endlich wieder nach draußen, endlich wieder auf die Straße!“, freut sich Angelika Wagner und mit ihr sicher alle, für die der 1. Mai ein besonderer Feiertag ist. Die große Mai-Kundgebung der DGB-Region Niederrhein findet am Sonntag in Duisburg auf der Königstraße statt.

„Frieden, Gerechtigkeit und sozialer Zusammenhalt kommen nicht von alleine“, sagt Angelika Wagner, Geschäftsführerin der DGB-Region Niederrhein und Vorsitzende des DGB Duisburg. Deshalb wird wieder - friedlich selbstverständlich - demonstriert. Diesmal nicht zwischen den Stahlküchen des Duisburger Nordens, sondern in der Innenstadt. Der kurzfristige Umzug war nötig, weil der Landschaftspark Nord, wo vor Corona die Maikundgebungen stattfanden, derzeit als zentrale Unterbringung für Geflüchtete aus der Ukraine gebraucht wird.

Dank kooperativen Mitarbeitern bei der Stadt, vielen Ehrenamtlichen und verlässlichen Partnern aus der Veranstaltungstechnik habe der Umzug aber ziemlich gut geklappt, berichtet Organisationssekretär Frank Thon. Auf der Königstraße zwischen City-Palais und Lifesaver-Brunnen ist zwar etwas weniger Platz als im Landschaftspark, man habe aber Infostände zusammengelegt und könne daher insgesamt ungefähr genauso groß auffahren.

Erstmal wird demonstriert; um 11.30 Uhr geht‘s vom Portsmouthplatz vorm Hauptbahnhof über Friedrich-Wilhelm- und Düsseldorfer Straße zur Kö. Dort ist dann von 12 bis 13 Uhr die Kundgebung mit Begrüßung durch Angelika Wagner sowie Stephan Somberg und Manja Schnetgöke von der DGB-Jugend. Die Hauptrede hält Irene Schulz von der IG Metall. Dann gibt‘s echten Klang statt „Fake Noise“ vom großen Stoppok und danach was, „was mehr aufs Dach geht“, so Thon: die ziemlich große Band Zauberlehrling. Auf der kleineren Jugendbühne macht Stina Holmquist schön melancholisch.

„Gewerkschaften haben auch während Corona viel erreicht“, sagt Angelika Wagner und verweist etwa auf die Verlängerung der Kurzarbeit sowie die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes. Auch am künftigen Mindestlohn von 12 Euro habe die Gewerkschaft mitgewirkt. „Aber es muss klar sein: Das darf immer nur der unterste Einstiegslohn sein“, so Wagner. Es gab Applaus von den Balkonen, doch vernünftige Tarifverhandlungen für die Pflege seien dann erstaunlich schwierig gewesen. Sichere Jobs in der Stahlbranche seien auch in Zukunft wichtig. Die flächenfressende Logistikbranche biete nur vergleichsweise wenig Beschäftigung, und die meist nur im Niedriglohnbereich. Gerade in Duisburg, so Angelika Wagner, müssen die Rahmenbedingungen für die Arbeit der Zukunft ausgestaltet werden. Also: Ab auf die Straße!