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Warum der Theaterball in Krefeld nur noch alle zwei Jahre stattfindet: "Wir bieten den Besuchern Unikate"

Warum der Theaterball in Krefeld nur noch alle zwei Jahre stattfindet : "Wir bieten den Besuchern Unikate"

Der beliebte Krefelder Theaterball findet künftig nur noch alle zwei Jahre statt. Welche sind die Hintergründe?

"Es gibt kein Theater in Deutschland, das zwei Bälle organisiert, das haben bisher nur wir getan", stellt Generalintendant Michael Grosse klar. Diesen puren Luxus will sich das Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach nicht mehr leisten. Bereits in diesem Frühjahr stieg der Theaterball nur in einer der beiden Städte: in Krefeld. Dafür ist im kommenden Jahr Gladbach dran und Krefeld setzt aus. Und dann im Wechsel so fort.


Der Grund dafür ist keinesfalls in mangelnder Resonanz des Theaterballs in Krefeld zu suchen. "Wir hatten jetzt wieder über 1000 Besucher", unterstreicht Grosse die ungebrochene Attraktivität des ebenso festlichen wie unterhaltsamen Abends.


Die Überlegungen zur Neukonzeption gingen eher vom Standort Gladbach aus. Dort nämlich wurde der Ball nicht so stark angenommen wie in Krefeld. Die schwächelnde Nachfrage beunruhigte auch die Sponsoren, die natürlich an einem kräftigen Zulauf interessiert sind. Also musste ein neues Konzept her.


Diese Absicht traf sich mit einem grenzübergreifenden Problem: Da der gemeinsame Spielplan jeweils um eine Spielzeit versetzt in Krefeld und Gladbach realisiert wird, war dem Publikum in jedem der beiden Häuser stets nur die Hälfte des Repertoires bekannt. Ein Hindernis bei der Planung zweier gleicher Festabende.


Diese Problemlagen spielten sich nun noch vor dem Hintergrund begrenzter Kapazitäten ab. Schließlich sind Ensemble und Technik des Gemeinschaftstheaters absolut ausgelastet. "Wir mussten uns fragen, ob wir das noch schaffen", umreißt Grosse die Entscheidungsfindung.


Die gefundene Lösung bietet nun Vorteile: Zum einen schont sie die Ressourcen. Zum zweiten ermöglicht sie die Planung eines Festabends, der speziell auf eine der beiden Städte zugeschnitten ist: "Damit können wir auf den Standort reagieren und den Ballbesuchern Unikate bieten", betont Grosse die erhöhte Qualität. Diese soll besonders in Gladbach gesteigert werden, indem dort der bewährte Festivalorganisator Günter vom Dorp als Berater eingesetzt wird.


In Krefeld hingegen ist der Theaterball eigentlich perfekt, das Publikum beglückt. Doch wenn eine Sache gut läuft, soll man bereits an ihrer Verbesserung arbeiten. Damit der gute Lauf nachhaltig anhält.