1. Krefeld

Wieder Igel in Willich angezündet

Öffentlichkeitsfahndung: Polizei sucht Tierquäler : Wieder Igel in Willich angezündet

Nachdem der Polizei heute der zweite in Brand gesetzte Igel dieses Frühjahrs gemeldet wurde, wendet sich die Kripo an die Bevölkerung am Niederrhein und bittet um Mithilfe.

Bereits im Jahr 2013 hatte die Kripo Willich sich mit einer Serie von Igeltötungen in Willich beschäftigen müssen. Damals waren der Polizei zwischen August und Oktober insgesamt 15 durch Inbrandsetzung gequälte bzw. getötete Igel gemeldet worden. Über diese Taten hatten wir beginnend am 2. August 2013 berichtet.

Dank zahlreicher Hinweise aus der Bevölkerung und intensiven Ermittlungen hatten die Ermittler damals mehrere Personen in den Fokus genommen und zu den Igeltötungen befragt. Es war zwar nicht gelungen, einen Tatnachweis zu führen, jedoch hörte die Serie nach diesen deutlichen Worten an mögliche Tatverdächtige auf und setzte sich auch im Jahr 2014 nicht fort.

Leider sind nun in diesem Jahr bereits zwei Igel gefunden und gemeldet worden, die augenscheinlich auf dieselbe Art getötet wurden bzw. getötet werden sollten, wie auch die Igel aus 2013 zu Tode gequält wurden. Die Kripo prüft daher einen Tatzusammenhang.

Am 16. Mai 2015 meldete eine Passantin den Fund eines verbrannten Igels in einem Mülleimer auf einem Bolzplatz an der Schiefbahner Straße in Willich. Die Frau informierte die Polizei, die den augenscheinlich verbrannten Kadaver barg. Der Bolzplatz befindet sich zwischen dem Freizeitzentrum und dem Schwimmbad De Bütt.

Auf der Vorwiese gibt es vier Bänke und zwei Mülleimer. Aus einem dieser metallenen Abfallbehälter bargen die Einsatzkräfte das tote Tier. Die danach durchgeführten Ermittlungen führten bisher nicht zu weiteren Erkenntnissen und auch nicht auf die Spur eines möglichen Tatverdächtigen. Auch die Tatzeit bzw. Liegezeit des Kadavers in dem Mülleimer ließ sich nicht mehr feststellen.

Am Mittwoch, 3. Juni 2015, meldete ein Mitarbeiter der Stadt Willich den Fund eines zweiten schwer verletzten Igels in einem Mülleimer auf dem Spielplatz neben dem Kindergarten auf der Kantstraße. Der Igel wurde sofort einem Tierarzt übergeben. Ob er überleben wird, steht derzeit nicht fest. Das verletzte Tier zeigte Brandverletzungen und verschmolzene Plastikreste in den Stacheln.

Die Kripo geht aufgrund der beschriebenen Auffindesituation davon aus, dass das Tier in den Mülleimer gesetzt und dort in Brand gesetzt wurde. Möglicherweise wurde das gefangene Tier mit einer Plastiktüte zu dem Mülleimer transportiert. Ob dies so war und ob es sich bei dem möglichen Transportmittel um die Plastiktüte handelt, die auf dem veröffentlichten Foto in Teilen erkennbar ist, wissen die Ermittler nicht.

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Der Igel wurde heute in Resten einer teils verschmorten Plastiktüte gefunden, die weiß, gelb und orange war und am mutmaßlichen Boden ein Zeichen, evtl. einen "Umweltengel" oder ähnliches trug. Vielleicht kann jemand Angaben zu der Tüte machen?

Auch in diesem Fall lässt sich die Tatzeit nicht genau eingrenzen. Die Tat dürfte aber mit einiger Wahrscheinlichkeit vermutlich seit gestern Abend bzw. in der vergangenen Nacht geschehen sein, so dass besonders Beobachtungen aus diesen Stunden hilfreich sein können.

Die Kripo bittet die Bevölkerung besonders in Willich dringend um Mithilfe:

Wer hat zu den beschriebenen Zeiten rund um die Fundorte verdächtige Beobachtungen gemacht?

Ebenfalls bittet die Kripo um besondere Sensibilität: Achten Sie bitte bei Spaziergängen oder sonstigen Aufenthalten in Grünanlagen auf verdächtige Beobachtungen. Gesunde Tiere sind in der Regel nachtaktiv, so dass die Polizei besonders an Beobachtungen in den Abend- und Nachtstunden interessiert ist: Melden Sie auch jede noch so kleine verdächtige Beobachtung sofort über die 110.

Wie in allen anderen Kriminalitätsfällen ist es auch in diesem Fall: Auch kleine, vermeintlich unbedeutende Beobachtungen können helfen, die Taten aufzuklären und den Beginn einer neuerlichen Serie von Tötungen zu stoppen. Sie beschuldigen niemanden zu Unrecht einer Straftat, wenn Sie die Polizei anrufen, weil Sie in der Dunkelheit jemanden mit Taschenlampen auf einem Spielplatz oder in einer Grünanlage in Willich hantieren sehen.

Die Polizei kommt gerne und wenn es sich um einen unbescholtenen Hundebesitzer beim Spaziergang handelt, hat der erstens nichts zu befürchten und zweitens sicherlich großes Verständnis für die polizeiliche Überprüfung. Besonders verdächtig ist, wenn man in Verbindung mit der Feststellung einer solchen Person auch noch Schmerzensschreie (der Igel) hören sollte.

Aufgrund der Erfahrungen in Zusammenhang mit der Serie von Igeltötungen im Jahr 2013 bittet die Polizei jedoch auch darum, keine eigenen Nachforschungen anzustellen, ohne Rücksprache mit der Kripo zu nehmen. Eigeninitiativen, so gut gemeint sie sind, können polizeiliche Ermittlungen gefährden.

Hinweise erbittet das KK Ost unter der Rufnummer 02162/377-0./ah