1. Krefeld

Wieder ein Raubvogel verletzt

Wieder ein Raubvogel verletzt

Schon wieder musste der NABU zu Hilfe gerufen werden, weil ein Falke in Not war. Das Unfallopfer, das Anlieger des Dahlienwegs am Dienstag, 31. Mai, verletzt gefunden hatten, war ein Sperbermännchen.

Der Vogel gehört zu einer Falkenart mit ausgeprägten rostroten Bruststreifen (Name: Sperberung). "Er hatte eine Verletzung an den Flügeln und konnte deshalb schnell eingefangen werden", sagt NABU-Sprecher Peter Jeske. "Auch wenn dem Vogel hoffentlich geholfen werden kann, muss mit Bedauern bedacht werden, dass jetzt ein Horst mit Jungvögeln vergeblich auf ihren Ernährer wartet, weil in Arbeitsteilung der männliche Vogel die Nahrung fangen muss."

Ein zweiter Wanderfalkenjungvogel hatte den halben Dienstag auf einer Terrasse an der Umstraße verbracht und versuchte auch nicht davonzufliegen, als man ihn mit Hilfe einer Decke am späten Nachmittag einfing. "Hier muss durch Untersuchung und Beobachtung erst diagnostiziert werden, ob es sich um eine kurzfristige Erschöpfung handelt oder wieder um eine nicht sichtbare Verletzung wie bei dem Wanderfalkenweibchen vom Sonntag", so Peter Jeske.

NABU und Wildvogelbetreuer weisen in diesem Zusammenhang nachdrücklich daraufhin, Jungvögel am Fundort zu belassen und diese nur auf einen Ast oder erhöhten Platz außerhalb der Reichweite von Katze und Hund zu bringen: "Nur bei einer ersichtlichen Verletzung ist eine Hilfe für Eulen und Falken sinnvoll."

Erst am vergangenen Sonntag musste die Feuerwehr Kempen einen flugunfähigen Jungfalken, der von einer Windböe erfasst worden und auf dem Buttermarkt gegen ein Straßenschild geprallt war, in Obhut nehmen. Das Weibchen gehörte zur diesjährigen Brut auf St. Marien.

Der NABU Kempen brachte den Vogel zunächst zum Experten Herbert Weghs in Hüls, um seine fachmännische Beurteilung zu erlangen. Verlangsamte Reaktion und Blut im Rachentraum wiesen auf starke innere Verletzungen hin, so dass er zur Wildvogelhilfe in Brüggen gebracht werden musste. Dort wurde die Diagnose bestätigt und anhand von weiteren Kennzeichen (flache Bauchatmung, Fehlstellung der Füße und des Körpers sowie Flügel etc.) untermauert.

Peter Jeske: "Die gute Kondition des Vogels lässt hoffen, dass das Tier trotz der starken Verletzungen überlebt. Erst hiernach müssen Röntgenuntersuchungen ausschließen, dass keine zusätzlichen Knochenbrüche vorliegen. Es wird daher noch eine Weile dauern, bis alle Falkenfans aufatmen können."