1. Krefeld

Wie sich das alte Stadtbad verändert

Konkrete Pläne liegen vor : Wie sich das Stadtbad verändert

Das historische Stadtbad an der Neusser Straße soll eine Aufwertung des gesamten Quartiers in Gang bringen. Die Pläne fürs Stadtbad nehmen Gestalt an.

„In der Entwicklung des Stadtbads als große, denkmalgeschützte und sehr komplexe Immobilie sind wir auf Förderprogramme angewiesen“, betont Planungsdezernent Marcus Beyer. 

Die Stadtverwaltung teilt das Gesamtprojekt Stadtbad dazu in vier Teilbereiche, die allesamt als eigener Prozess – gerade in Bezug auf die Förderfähigkeit – angesehen, gleichzeitig aber auch im Gesamtkonstrukt betrachtet werden müssen.

„Die Abgrenzung einzelner Gebäudeteile ist aufgrund der Komplexität des Gebäudes notwendig, denn wir möchten hier schrittweise entwickeln“, so Beyer weiter. Einen Teilbereich bilden der Eingang, der zentrale Wandelgang und der Bädertrakt. In diesen Teil des Bades sollen vor allem kommunale Nutzungen einziehen.

Ein Qualifizierungskonzept untersucht zum einen, wie sich das Gesamtgebäude erschließen lässt und wie Brandschutz sowie Barrierefreiheit umgesetzt werden können. Zum anderen wird ermittelt, wie sich neue Nutzungen im Wandelgang und den Wannenbädern des Bädertrakts unterbringen lassen.

„Wir rechnen damit, dass das Konzept im Sommer abgeschlossen werden wird. Es liefert uns Grundlagen, um das Gebäude im Gesamten weiter zu entwickeln, aber schafft auch Bausteine für einen zukünftigen städtischen Förderantrag“, beschreibt Ruth Esser-Rehbein als städtische Projektmanagerin.

Einen zweiten Teilbereich bildet die Herrenhalle, die möglicherweise zu einer multifunktionalen „Halle für alle“ werden soll. Ein externes Büro wurde beauftragt, um hier unter anderem ein Betriebs- und Trägermodel zu entwickeln. Die Idee ist es, hier gemeinbedarfliche oder privatwirtschaftliche Nutzungen unterzubringen.

Eine Machbarkeitsstudie wird für den dritten Bereich, die medizinischen Bäder, die Damenhalle sowie für das Obergeschoss des Wohnhauses vorbereitet. Die Studie prüft, ob sich die Flächen für einen „Forschungs-, Bildungs- und Erlebnisort Biodiversität“ eignen. Denn der Krefelder Entomologische Verein könnte hier mit seiner Sammlung, seiner wissenschaftlichen Forschung und Lehrtätigkeit einziehen.

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Den vierten Konzeptbereich bildet das Gelände, das durch den Krefelder Freischwimmer-Verein gestaltet wird: die Werkstatt, der Freibadanbau, das Freibadgelände und das Arkadenhaus.

Hand in Hand bereiten die Freischwimmer und das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) der Stadt im Moment einen Förderantrag vor, der im Oktober eingereicht werden soll. 

Teil der Vorbereitungen auf den Förderantrag sind auch das Aufbringen von Eigenmitteln sowie die Entwicklung einer Trägergesellschaft. Insgesamt sollen 3,5 Millionen Euro beim Fördergeber beantragt werden, Stadt und Verein müssen sich jeweils mit zehn Prozent Eigenanteil einbringen. Für den Verein, der ausschließlich gemeinwesenorientiert arbeitet, ist das eine beachtliche Summe.

Zuletzt hat der Verein im Ehrenamt nicht nur ein „Café am See“ entstehen lassen, das sich im Bau auf der Zielgeraden befindet, sondern das Kölner Architektenbüro Schaller hat den Ideen der Freischwimmer auch planerische Gestalt verliehen.

Die Architektenentwürfe wurden nun von Lotte Irmler und Kai Mettelsiefen erstmals vorgestellt. „Das Stadtbad ist auch für uns ein spannendes Objekt, denn wir haben uns immer wieder im Prozess die Frage gestellt, wie wir in einem denkmalgeschützten Gebäude alle gewünschten Nutzungen unterbringen können, ohne zu weit in die Struktur einzugreifen“, beschreibt Mettelsiefen.

Im Erdgeschoss, angrenzend an das Freibadareal, soll eine Nachbarschaftswerkstatt entstehen. Angrenzend an die Nachbarschaftswerkstatt befindet sich ein großer „Open Space“-Bereich, der an einen Lichthof grenzt, der bis unter das Dach reicht. „Der Lichthof ist ein wichtiges Element, denn er öffnet das Gebäude nicht nur optisch nach außen, sondern er sorgt auch für Helligkeit im Gebäude“, erklärt Irmler.

Erweitert wird der Innenraum auf beiden Etagen durch eine vorgesetzte, begehbare Kräuterwand. Ein weiteres wichtiges Element ist die Entwicklung der Fassaden. Sowohl an der westlichen als auch an der südlichen und östlichen Fassade sollen große Öffnungen entstehen, die die Ansprache nach außen ermöglichen.

Entwürfe haben die Architekten auch für das Arkadenhaus vorbereitet. Schon jetzt verwandelt sich jeden Freitag das Außengelände in einen Biergarten. Zukünftig könnte im Arkadenhaus ein Ausschank mit Küche beheimatet werden.

Der Antrag wird im Oktober mit den Architektenplänen eingereicht.  Im Laufe des nächsten Jahres könnte die Bewilligung erfolgen. „Die Gespräche mit der Bezirksregierung und dem Ministerium ergaben bislang positive Rückmeldungen. Im Moment werden aber die Förderrichtlinien verändert, wir müssen hier noch einmal gut hinschauen, wie sich das auch auf unseren Förderantrag auswirkt“, betont Marcus Beyer.

Zum städtebaulichen Prozess stellt die Stadt Krefeld Informationen auf www.krefeld.de/stadtbad zur Verfügung.