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Krefeld: Wie die SWK die Krise meistern

Krefeld : Wie die SWK die Krise meistern

Die Stadtwerke-Vorstände Kerstian Abraham und Carsten Liedtke berichten, wie sich die SWK in Zeiten der Coronakrise neu aufstellte.

„Wir haben bisher gezeigt, dass wir auch diese Krise bewältigen können“, sagte Kerstian Abraham, Vorstand der Stadtwerke Krefeld, am Donnerstag im Krefelder Rathaus. Sie und ihr Vorstandskollege Carsten Liedtke gab einen Einblick in das Unternehmen, das im Bereich Energie, Verkehr und Entsorgung zahlreiche systemrelevante Dienstleistungen anbietet.

„Uns war immer klar: Wer Daseinsvorsorge betreibt, der muss auch da sein. Deshalb halten wir es für wichtig, unseren Kunden in Zeiten von Corona den gewohnten Service, aber auch zusätzliche Hilfen anzubieten“, betont Carsten Liedtke. So habe man sich bewusst entschieden, das Servicecenter mit Ticketverkauf am Ostwall ebenso wenig zu schließen wie den Wertstoffhof am Bruchfeld. Auch die Tiefbauarbeiten seien weitgehend im geplanten Umfang ausgeführt worden.

Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs wurde die Taktung zwar reduziert, doch inzwischen seien die SWK zum Normalfahrplan zurückgekehrt, sagt Liedtke.

Die Reinigungsintervalle in Bussen und Bahnen seien intensiviert worden. Liedtke verweist auch auf besondere Aktionen im Zuge der Corona-Krise, zum Beispiel den „Ticketheld“, der Bus- und Bahntickets nach Hause liefert, oder die Bereitstellung des Elektrorollers „SWK KRuiser“ für Angehörige systemrelevanter Berufe oder für Restaurants, die auf Lieferdienst umstellen wollen. Auch das „SWK Autokino“ auf dem Sprödentalplatz sei „mit großem Erfolg gestartet“ worden.

Für Kunden, die im Zuge von Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten, halten die SWK verschiedene Lösungsoptionen bereit. Neben der gesetzlichen Möglichkeit zur Stundung fälliger Beiträge bietet das Unternehmen laut Liedtke „schnell und unbürokratisch“ Ratenzahlungen oder die Reduzierung von Abschlägen an.

Während im privaten Bereich ein leichter Anstieg des Energieverbrauchs feststellbar ist, sind die Zahlen im Gewerbe um zwölf bis 15 Prozent eingebrochen. Wirtschaftlich seien die SWK bislang mit „ein paar Schrammen“ davongekommen, doch ein Risiko liege künftig in möglichen Insolvenzen bei Kunden, sagt Liedtke.

Seine Vorstandskollegin Kerstin Abraham berichtet über die Situation der mehr als 3000 Mitarbeiter im SWK-Konzern. „Es macht uns stolz und dankbar, dass wir uns auf unsere Kollegen verlassen können“, betont Abraham und lobt besonders die Zusammenarbeit mit den Betriebsräten.

Als Unternehmen im Bereich der kritischen Infrastruktur seien die SWK „gut vorbereitet“ gewesen, so Abraham: „Wir halten für solche Situationen Notfallpläne vor, die wir jetzt abrufen und aktualisieren konnten.“ Beispielhaft nennt sie die Steuerung der beiden Krefelder Wasserwerke, die nun separat erfolge, um im Infektionsfall ein Team einsatzbereit zu halten.

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Zunächst täglich, inzwischen dreimal pro Woche findet im SWK-Konzern eine Telefonkonferenz des Krisenstabs statt. Regelungen zum Homeoffice und zum mobilen Arbeiten seien mit höherer Geschwindigkeit umgesetzt worden.

Auch die tägliche Kommunikation über das Intranet sei ein wichtiges Instrument, um bei den Mitarbeitern für Transparenz zu sorgen. „Wir arbeiten ruhig, konzentriert, sicherheitsorientiert, ohne jegliche Hysterie“, stellt Abraham klar.