1. Krefeld

Wettbewerb 2023 Jugend forscht​ am Niederrhein

Wettbewerb Jugend forscht : Oma hat mal wieder recht

Die nächste Runde im Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ geht am 28. Februar über die Bühne. Die Teams stecken mitten in den Vorbereitungen.

Tomatenketchup, Kakao und Gras – die einzigen Menschen, die beim Anblick solcher Flecken auf einem weißen T-Shirt die Ruhe bewahren, sind wohl Klementine aus der Fernsehwerbung und andere Damen der älteren Generation, die über viel „Wasch-Erfahrung“ verfügen. Als sich Emilia Marra für den Wettbewerb „Schüler experimentieren“ mit dem Thema Fleckenentfernung auseinandersetzte, fragte sie ebenfalls ihre Oma nach den altbewährten Mitteln. Und siehe da: Die empfohlene Gallseife stellte sich tatsächlich als wirksamste Substanz heraus, „besonders bei eingetrockneten Flecken, dagegen reicht bei frischen oft schon die Handwäsche mit normaler Seife“.

So wie bei der 12-jährigen Emilia, die das Krefelder Gymnasium am Moltkeplatz besucht, sollen die Wettbewerbsthemen am besten mitten aus dem Alltag stammen. Damit wird eines der Ziele von „Jugend forscht“ – das Interesse für naturwissenschaftliche Berufe zu wecken – in idealer Weise umgesetzt. Das haben auch Nele Nellen (15) und Zoe Reiher (14) aus Mönchengladbach berücksichtigt, als sie ihr Thema aussuchten: „Hören Jugendliche heutzutage immer schlechter?“ – Die Frage fiel den beiden Schülerinnen der Bischöflichen Marienschule angesichts der wachsenden Zahl junger Menschen ein, die mit Kopfhörern und ziemlich laut eingestellter Musik in Bus und Straßenbahn sitzen. Mit Hilfe einer Hörtest-App und freiwilligen Probanden aus ihrer Schule stellten Nele und Zoe fest: Es ist tatsächlich so – 21 Jugendliche wiesen leichte bis mittlere Hörschwächen auf, neun hatten stärkere Probleme und bei drei Mitschülern waren die Schäden schon „extrem“.

Sehr speziell und auf ihr zukünftiges Berufsfeld abgestimmt ist dagegen das Thema von Philipp Merling (20) und Joest Vüllings (21). Die beiden Auszubildenden der Firma Spectro Analytical Instruments GmbH in Kleve haben ein Programm entwickelt, das Laboranten den Arbeitsalltag erleichtert: Um die Funktion von Analysegeräten zu überprüfen („Kalibrieren“), werden Flüssigkeiten in einem bestimmten Mischungsverhältnis hergestellt.

„Das jedesmal neu zu berechnen, war uns zu aufwendig“, erklärt Joest Vüllings. „Mit unserem Programm muss man nur noch fünf Zahlen eingeben und bekommt sofort das Ergebnis.“ Eingesetzt werden die Geräte beispielsweise dann, wenn die Trinkwasserqualität oder die Zusammensetzung von Mineralwasser überprüft wird.