1. Krefeld

Unternehmer und Wissenschaftler treffen Schüler in Krefeld

Chancen der Digitalisierung : Die Zukunft hat begonnen

„Wir gehen einen neuen und unkonventionellen Weg“, erklärt Marleen Meyer von der Krefelder Wirtschaftsförderung. Dieser besteht darin, Unternehmer, Wissenschaftler und Schüler zusammenzuführen. Gemeinsam sollen sie die digitale Zukunft gestalten.

„Der zentrale Punkt ist die kulturelle Vertrauensfrage, das habt ihr treffend erkannt“, griff Oberbürgermeister Frank Meyer die Anregung der Schüler auf. Sprich: kann ich darauf vertrauen, dass meine digitalen Daten sicher geschützt sind?

Rein technisch ist in der digitalen Welt der näheren Zukunft ja vieles möglich. Wie viel, das zeigte ein „Science Camp“ am Montag in der Krefelder Mediothek.

Dort trafen sich Vertreter von Hochtechnologie- und Roboterfirmen, der Hochschule Niederrhein, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, der Arbeitsagentur und der Stadt mit rund 100 Schülern aus vier Krefelder Schulen: Berufskolleg Uerdingen, Fabritianum, Gesamtschule Kaiserplatz und Gymnasium Horkesgath.

„Die Jugendlichen gehen anders an die Fragestellungen heran“, gab sich Rainer Becker beeindruckt, Chef des Roboterherstellers ShowBotiXX. Genau dies war das Ziel des Tages: Jugendliche sollten ihrer Kreativität in Sachen Digitalisierung und Technologie freien, aber doch realistischen Lauf lassen.

Eine Arbeitsgruppe entwarf auf dem Papier eine digitale Brille, die verbunden mit Sensoren Haushaltsgeräte schon beim Anblicken in Funktion setzen würde. „Dadurch könnte man irgendwann aufs Handy verzichten“, blickten die Nachwuchstechniker in die Zukunft.

Eine andere Gruppe erdachte sich eine App für verschiedene Funktionen. Und weil an einem Tag die Zeit fehlte, diese real zu programmieren, entwickelten die Schüler am Bildschirm zumindest das Design.

Dass die technische Zukunft längst praktischen Einzug hält, bewies die Gastgeberin, die Mediothek. Bibliothekarin Annika Siever experimentierte mit einer Gruppe am hauseigenen 3D-Drucker, der demnächst im Büchertempel zur allgemeinen Benutzung aufgestellt werden soll.

Also Geistesblitze satt an diesem Seminartag. Für die Schüler war es eine Art erweiterter Projektunterricht in digitaler Technik.

Für die Firmen und die Hochschule ging es wohl auch darum, Interesse für Technik zu wecken und dadurch Nachwuchs für Studium und Ausbildung zu gewinnen. Immerhin fehlen besonders im Technikbereich Fachkräfte. Und dieser Bereich ist elementar für unsere Wirtschaft.