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Verkehrsunfallstatistik vorgestellt: Unfälle: So viele wie zuletzt 2014

Verkehrsunfallstatistik vorgestellt : Unfälle: So viele wie zuletzt 2014

8374 Verkehrsunfälle registrierte die Polizei im Jahr 2022 auf Krefelds Straßen - so viele wie zuletzt 2014. 941 Personen verunglückten dabei, zwei starben.

Die Zahl der Personen, die im vergangenen Jahr auf Krefelds Straßen verunglückten, ist „besorgniserregend“ gestiegen. Dies geht aus der neuesten Verkehrsunfallstatistik hervor, die Verena Fischer, Leiterin der Direktion Verkehr bei der Polizei Krefeld, nun vorstellte. Insgesamt 941 Personen (+131) wurden bei 803 Unfällen (+105) leicht- oder schwer verletzt. Zwei Menschen kamen infolge eines Unfalls ums Leben. Ohnehin „krachte“ es 2022 so häufig in Krefeld wie zuletzt 2014. Die Polizei registrierte 8374 Unfälle. Statistisch gesehen sind dies 23 pro Tag. In 7570 Fällen blieb es glücklicherweise bei einem Sachschaden. 

Besonders tragisch - auch für die Beamten - sind die beiden tödlichen Unfälle. In den Morgenstunden des 22. Juni wurde eine 70-jährige Radfahrerin auf der Traarer Straße von einem Lkw erfasst. Am 19. Dezember rutschte ein 66-jähriger Rollerfahrer auf der Alten Krefelder Straße mit seinem motorisierten Roller aus und stürzte. Dabei verlor er seinen Kopschutz. Der Mann erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen.

Sehr emotional und mit einem Happy End endete der schlimme Unfall des sechsjährigen Max, der am 28. August 2022 bäuchlings auf einem Skateboard liegend auf der Spinnereistraße unterwegs war und von einem Pkw überfahren wurde. Max, dies berichtete die Leiterin des Direktion Verkehr nun, werde laut Aussage der Ärzte wieder vollständig genesen. Im Dezember war er bereits zu Besuch bei der Polizei und Feuerwehr - dies war sein großer Wunsch.

Kopfschütteln verursacht bei den Polizeibeamten der Straftatbestand der Unfallflucht. 1662 Mal entfernten sich die Verursacher im vergangen Jahr vom Unfallort - in 73 Fällen ließen sie Verletzte zurück (2021: 59). Verena Fischer kritisiert: „Es ist sicher auch eine Charakterfrage.“

Apropos Frage: Wo gab es die meisten Unfälle? 38 Mal krachte es 2022 im Bereich Gladbacher Straße/Obergath/Heideckstraße. Es gab fünf Verletzte. Weitere Unfallschwerpunkte: Berliner Straße/Lange Straße (34 Unfälle, kein Verletzter), Europaring/Werner-Voß-Straße/Charlottering (28 Unfälle, vier Verletzte), Untergath/Dießemer Bruch/Siemesdyk (25 Unfälle, 13 Verletzte), Oberschlesienstraße/Anrather Straße (19 Unfälle, ein Verletzter) sowie Nassauering/Blumentalstraße (18 Unfälle, sechs Verlezzte).

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Die Zahl der Senioren, die im Straßenverkehr verunglückten, stieg von 138 auf 166. In den meisten Fällen waren sie mit dem Fahrrad (51 Fälle) oder Pedelec (31 Fälle) unterwegs. Bei den Kindern verzeichnete die Polizei einen Anstieg von 73 auf 80 Verunglückten.

Falsches Abbiegen war 2022 übrigens für mehr als ein Drittel (39 Prozent) der 802 Verkehrsunfälle mit Verunglückten verantwortlich. In 24 Prozent war die Missachtung der Vorfahrt die Unfallursache. In lediglich 14 Fällen sollen elektronische Geräte der Grund für einen Unfall gewesen sein. Diese niedrige Zahl bezeichnet Verena Fischer als „trügerisch“. Nur die wenigsten Unfallverursacher räumen ein, dass sie einen Blick auf ihr Handy geworfen haben und somit abgelenkt wurden. Fischers Tipp: „Viele Unfälle könnten verhindert werden, wenn wir die Finger vom Smartphone lassen.“