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Enorme Kostensteigerungen: SWK müssen Strompreise erhöhen

Enorme Kostensteigerungen : SWK müssen Strompreise erhöhen

Durch massive Kostensteigerungen müssen die Stadtwerke Krefeld nach eigenen Angaben den Strompreis für das Jahr 2019 um bis zu 5,50 Euro pro Monat erhöhen. Dafür bleiben die Preise für Wasser, Gas und Fernwärme stabil.

Die guten Nachrichten schickten die Vorstandsmitglieder der Stadtwerke Krefeld, Kerstin Abraham und Carsten Liedtke, bei der heutigen Pressekonferenz gleich vorweg: "Wir freuen uns mitteilen zu dürfen, dass die Preise für Trinkwasser, Fernwärme und Gas stabil bleiben, wie schon in den Jahren zuvor. Und das trotz der steigenden Kosten."

Letztere sorgen allerdings dafür, dass sich ein Großteil der 130000 Stromkunden nach mehreren Jahren der Stabilität nun auf eine Preiserhöhung für das Jahr 2019 einstellen muss. Ein entsprechendes Schreiben mit allen Informationen wird die Kunden in den nächsten Tagen erreichen.

Wie hoch die Erhöhung im konkreten Fall ausfällt sei abhängig davon, wie lange das jeweilige Vertragsverhältnis der Kunden zu den SWK besteht und welcher Tarif gebucht wurde. "Für einen durchschnittlichen Krefelder Haushalt mit einem Jahres-Durchschnittsverbrauch von 2300 kw/h können sich die Kosten je nach Produkt und Laufzeit um 4 bis 5,50 Euro pro Monat erhöhen", erklärt Liedtke.

Das sei zum einen den steigenden Kosten im Personalbereich geschuldet. Doch den Löwenanteil Teil machen die drastisch gestiegenen Beschaffungskosten aus. Allein im Berechnungszeitraum Anfang 2017 bis 1. Oktober dieses Jahres stiegen sie von von ca. 2,7 Cent auf ca. 5,6 Cent pro kw/h - also satte 107 Prozent.

"Das liegt zum größten Teil daran, dass sich auch die Preise für die Rohstoffe erheblich erhöht haben und wir den Endpreis nur bedingt beeinflussen können", legt Abraham dar. Denn nur über die Strombeschaffung/Vertrieb sei dies möglich, was lediglich 21,1 Prozent des Gesamtpreises ausmacht. "Wir erhöhen natürlich nicht gerne, aber es lässt sich aktuell nicht ändern. Deswegen versuchen wir Alternativen zu bieten", erklärt Kerstin Abraham weiter.

Mit einer Einkaufsgemeinschaft von 15 regionalen Stromanbietern versuchen die SWK bessere Konditionen am Markt zu ermöglichen. Auch ein neues Vertragsmodell, dass eine Laufzeit von 24 Monaten mit einem garantierten Preis vorsieht, gäbe beim Einkauf mehr Planungssicherheit und würde sich so positiv für den Endverbraucher auswirken. "Die Kunden, die bereits mit solch einem Vertrag ausgestattet sind, sind von der Preiserhöhung natürlich nicht betroffen", stellt Liedtke klar.

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SWK setzen auf erneuerbare Energien

Nicht nur aufgrund der wohl auch zukünftig steigenden Beschaffungskosten sehen sich die Stadtwerke Krefeld nach Alternativen um. "Wir unterstützen die klimapolitischen Anstrengungen und sind mit der Energiewende schon weiter als der Bund", sagt Liedtke sichtlich stolz und verweist auf die positiven Zahlen im Bereich der Erneuerbaren Energien.

2017 lag der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Gesamtstromlieferung bereits bei 63,7 Prozent.